Obst und Gemüse für die fürstlich gedeckte Tafel anno 1790
Die Wiederherstellung des Wirtschaftsgartens im Landschaftspark Luisium
Im Östlichen Teil der Parkanlage befand sich Ende des 18. Jahrhunderts ein Wirtschaftsgarten. Durch den ständigen Wohnsitz der Fürstin Louise Henriette im Schloss, bedurfte es auch einer abwechslungsreichen Versorgung der Küche mit verschiedensten Obst- und Gemüsesorten. Diese wurden im Bereich zwischen dem Wirtschaftshof mit Orangerie, dem Schlangenhaus und dem südlichen Wall in einer analog kleingliedrigen Anlage kultiviert.
Die Grundstruktur des Gartens war im 19. und 20. Jahrhundert wiederholt verändert worden. Jedoch ist die ursprüngliche Gliederung, u.a. der Wegeführung in einzelnen Bereichen heute noch deutlich erkennbar. Durch das Hochwasser 2002 wurde ein erheblicher Teil der Pflanzungen des 19. Jahrhunderts, beispielsweise die zahlreichen Eiben vernichtet. Die Restaurierung des Gartens geht auf die ursprüngliche Bepflanzung zurück.
Ausführliche historische Recherchen in historischen Quellen ergaben ein sehr umfassendes Bild der ersten Anlage. Insbesondere für den Wegeverlauf und die Alleepflanzungen wurde auf den historischen Plan, der von Johann Friedrich Eyserbeck 1790 als Bestandsplan gezeichnet wurde, zurückgegriffen. Für die Gehölz- und Gemüseauswahl kommen unter anderem historische Sorten aus dem »Verzeichnis der Ein- und Ausländischen Bäume, Sträucher, Pflanzen und Stauden« von Gottlieb Schoch 1798 zur Anwendung.
Um bei der Wiederherstellung des historischen Zustandes einen Einklang mit dem heutigen Gehölzbestand herzustellen, wird das Anlegen und Korrigieren der Wege, sowie die Neupflanzungen mit äußerster Sensibilität betrieben. Durch eine möglichst detailgetreue und an die Entstehungszeit angelehnte Wiederherstellung ist der Wirtschaftsgarten des Luisiums somit für Besucher wieder erlebbar.