Der Hof des Gelben Hauses © Alle Rechte vorbehalten.Mit Heißluftföhn und Spachtel geht es an jahrzehntealte Farbschichten © Alle Rechte vorbehalten.Nach den Türen wurden auch die Fenster bearbeitet © Alle Rechte vorbehalten.
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Projekt der Abteilung BaudenkmalpflegeDas „Gelbe Haus” in Wörlitz – ein Projekt für die JugendbauhütteDas Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V. und Kulturstiftung DessauWörlitz restaurieren das Gelbe Haus mit JugendlichenDie Jugendlichen erhalten Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich traditioneller Handwerke und Einblicke in die Anwendung ökologischer Baumaterialien Das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V.
Am 29. November 2002 wurde das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg in der UNESCO - Weltkulturerbestadt als Trägerverein der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Landes Sachsen-Anhalt und der Stadt Quedlinburg neu gegründet.
Der Wunsch nach einer Anlaufstelle, welche die Möglichkeiten der Sanierung der Weltkulturerbestadt Quedlinburg vorzeigt, führte zum Konzept des Deutschen Fachwerkzentrums mit dem Ziel:
- in Quedlinburg Projekte im Bereich der ökologischen Sanierung und Bauforschung zu leiten und zu betreuen
- in diesen Bereichen auch überregional zu wirken
- Jugendliche im Rahmen der Jugendbauhütte und ausgewählten Seminaren an die Denkmalpflege heranzuführen
- eine Anlaufstelle für individuelle Beratungen für ökologisches Bauen zu schaffen
Das „Gelbe Haus”
Das „Gelbe Haus” in Wörlitz, auch Jagdhaus genannt, ist ein rechteckiger Gebäudekomplex um einen Innenhof. Ein klassizistische Stallgebäude liegt unmittelbar am Wörlitzer Marktplatz und wurde in die Gestaltung mit einbezogen. Rechtwinklig dazu, durch die Kirchgasse von Schloss und Garten getrennt, erstreckt sich ein doppelgeschossiges Wohngebäude. Wohl schon vor 1700 errichtet und als fürstliches Jagdhaus genutzt, lebte hier Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau vor Fertigstellung des 1769 begonnenen Schlossneubaus. Zwischen 1778 und 1785 war im Gebäude das erste vom Fürsten begründete Schullehrerseminar Deutschlands untergebracht. Insofern gilt es als ein wertvolles Zeugnis der deutschen Bildungsgeschichte. Bis 1906 hatte in dem Bauwerk eine Oberförsterei ihren Sitz. Bis in die jüngste Zeit wurden die Räume zu Wohnzwecken genutzt, zwei Wohnungen sind derzeit noch belegt.
Das Projekt „Gelbes Haus (Jagdhaus) im Gartenreich Dessau-Wörlitz
2004 fand die erste gemeinsame Besichtigung des „Gelben Hauses” in Wörlitz durch das Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V. und die Kulturstiftung DessauWörlitz statt. Beide Seiten waren sich damals einig, dass im UNESCO Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz historische Substanz fachgerecht mit Hilfe junger Menschen saniert werden soll. Das Vorhaben, das Haus mit Jugendlichen zu sanieren, dient dazu, den jungen Menschen Anregungen für eine spätere Berufsausbildung und Einblicke in unterschiedliche Gewerke zu geben. Zugleich gewinnen die Jugendlichen Fähigkeiten in der Beherrschung traditioneller Handwerkstechniken und lernen, ökologische Baumaterialien mit historischen Baustoffen zu kombinieren.
Dieses Konzept hat sich bereits in der „Goldstraße 25” in Quedlinburg bewährt, wo ein barocker Fachwerkbau durch Jugendliche zu einem Gästehaus umgebaut und saniert wird. Nachdem dieses Praxisprojekt als erfolgreicher Vorreiter in der Jugendarbeit fast abgeschlossen ist, wird nun abschnittsweise das „Gelbe Haus” saniert.
Ein zwischen der Stiftung und dem Deutschen Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V. geschlossener Kooperationsvertrag regelt die gemeinsame Zusammenarbeit. Sie erstreckte sich zunächst auf die Bauforschung zur Geschichte des Gebäudes und ein genaues Bauaufmaß. Parallel dazu entstanden auch Studien für die zukünftige Nutzung. Im Jahr 2007 wurde die Bearbeitung der historischen, oft noch originalen barocken Türen in Angriff genommen. 2008 werden die historischen Fenster aufgearbeitet. Diese Arbeiten werden durch Angehörige der Jugendbauhütte Quedlinburg unter Anleitung des Fachwerkzentrums realisiert.
Unter fachlicher Anleitung führen bzw. führten die Jugendlichen folgende Arbeiten aus:
- Vermessung, Bauforschung, Dokumentation
- Abrissarbeiten, Herstellen und Verschließen von Durchbrüchen
- Sanierung von Holzbalkendecken, Aufarbeitung der Dielung und einzelner Fachwerkbestandteile
- Fußbodenaufbauten unter Verwendung von Lehmwickeln
- Aufarbeiten historischer Fenster und Türen
- Bearbeiten des Sandsteinsockels
- Putzarbeiten und Herstellen der Putzträger aus Schilfrohr
- Dacheindeckung und Wiederherstellung der Außenanlagen
Auch das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt ist von der Leistungsfähigkeit der Jugendlichen unter Anleitung von fachlich versierten Betreuern des Deutschen Fachwerkzentrums überzeugt, und erklärte sich zu einer finanziellen Unterstützung des Vorhabens bereit.
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Projektbetreuung Herr Robert Hartmann Kulturstiftung Dessau-Wörlitz Interimsanschrift: Ernst-Zindel-Str. 8 06847 Dessau-Roßlau (0340) 5711054 robert.hartmann@gartenreich.dewww.gartenreich.deWeitere Informationen
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