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Felseninsel Stein mit der Villa Hamilton, Wörlitzer Anlagen
Insel "Stein" mit der Villa Hamilton
© Alle Rechte vorbehalten.
Wandfries im Mittelzimmer
© Alle Rechte vorbehalten.
Rötliches Parkett im Mittelzimmer
© Alle Rechte vorbehalten.
Die Decke im Grünen Kabinett
© Alle Rechte vorbehalten.
Intarsientür im Grünen Kabinett
© Alle Rechte vorbehalten.
Fußboden im Grünen Kabinett
© Alle Rechte vorbehalten.

Projekt der Abteilung Baudenkmalpflege

Wiedergewonnene Intarsienparkette

Restaurierung der Villa Hamilton schreitet voran

Nachdem im Jahre 2005 die Grafik- und Gemälde-Ausstattung der Villa Hamilton restauriert werden konnte, sind nun die herrlichen Intarsienparkette verlegt worden.


Seit dem Sommer 2004 können Besucher des Gartenreiches auch die jahrzehntelang gesperrte Insel „Stein” wieder besichtigen. Errichtet wurde sie 1788 bis 1794 als eine gebaute Reiseerinnerung des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau. Mit dem Ensemble sollten das Erlebnis der Vulkane und die Eindrücke am Golf von Neapel Gestalt annehmen. In Neapel lernten Fürst Franz und sein Baumeister Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff auch den britischen Gesandten und Altertumsforscher Sir William Hamilton kennen, dessen Landhaus die kleine Villa auf dem „Stein” nachempfunden ist.

Stätte erlesener Schönheit noch Baustelle

Die Villa, die nach dem Vulkanismusexperten und Antikenkenner Hamilton benannt wurde, beherbergt drei ehemals prächtig ausgestattete Räume. Wieder in seiner ursprünglichen Schönheit erstanden ist nach aufwändiger Restaurierung bislang nur das Kaminzimmer. Die beiden anderen Räume harren noch der Wiederherstellung ihrer Raumfassung.

Erweckung aus dem Dornröschenschlaf

Dem Besucher verborgen, laufen jedoch umfangreiche Vorbereitungen für die Wiedereröffnung auch der anderen beiden Zimmer der Villa. So konnten im Jahr 2005 mit Fördermitteln des Landes Sachsen-Anhalt die Druckgrafiken und die überwiegend erhaltenen Gemälde der Originalausstattung sowie die Intarsientüren restauriert werden.

Fördermittel des Landes für die Parkettböden

Bei Bekämpfung des echten Hausschwammes wusste man sich bis vor wenigen Jahren nicht anders zu helfen als, befallene Holzbauteile zu verbrennen. Auf diese Weise gingen die Parkette des Mittelzimmers und des Grünen Kabinetts verloren. Im Jahre 2006 erlaubte eine Zuwendung für Denkmalpflegevorhaben die Rekonstruktion dieser Intarsienparkette. Dabei waren die Restauratoren auf Beschreibungen, Aufmaße und historischen Fotos angewiesen.

Erdmannsdorffsche Schöpfung

Das Gestaltungsprinzip der Fußböden zeigte sich im bereits restaurierten Kaminzimmer: Ihre Gliederung gleicht der Gestaltung der mit Malereien geschmückten Decken. Interessant ist, dass dies nicht nur in Bezug auf die Geometrie der Decke jedes Raumes geschieht, sondern auch in Bezug auf die Farbigkeit. Im Grünen Kabinett ist das hölzerne Parkett grünlich gehalten, im Mittelzimmer mit roten „Wänden” und einer rottonigen Deckengestaltung findet sich ein rötliches Parkett.

Hölzerne Farbspiele

Erreicht wurden diese Farbvarianten durch die Verwendung unterschiedlicher Holzarten. Im Mittelzimmer sind es Eibe, Buchsbaum, Birnbaum und Mooreiche, im Grünen Kabinett Eiche, Robinie, Nussbaum, Birne, Pflaume und Mooreiche.

Für die Rekonstruktion der getäfelten Fußböden galt es, diese Hölzer nicht nur zu bestimmen, sondern auch ausnehmend schöne Edelholzfurniere zu erwerben. Besonderen Ehrgeiz entwickelten die Restauratoren darin, im Gartenreich gewachsene Bäume für die Intarsien zu verwenden. Tatsächlich gelang es ihnen, den größten Teil der Hölzer aus aufgeschnittenen Bäumen der Wörlitzer Anlagen und des Luisiums zu gewinnen!

Restaurierung erfordert einen langen Atem

Sollten weitere Fördermittel es ermöglichen, im Jahr 2007 Wände und Decken des Grünen Kabinetts zu restaurieren, so müssen die neu verlegten prächtigen Intarsienböden noch einmal für ein Jahr unter Schutzabdeckungen verborgen werden. Im Jahr 2008 würden die Besucher dann mit dreifacher Freude belohnt: Zum rekonstruierten Fußboden käme die restaurierte grünliche Wandfassung, auf welcher der reiche Grafikschmuck gezeigt werden könnte, der bereits im Depot auf das Wiederanbringen wartet.
 

 
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Ihr Ansprechpartner

Annette Scholtka
Kulturstiftung Dessau-Wörlitz
+49 (0)34905 / 40914
annette.scholtka@gartenreich.de

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