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Bildnis der Helene von Saldern
© Alle Rechte vorbehalten.
Frau Brigitte Mang, Direktorin der Kulturstiftung,übernimmt das Bild von Herrn von Saldern
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Das Bild kommt sogleich an seinen vorbereiteten Platz
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Jobst von Saldern setzt seine Unterschrift unter die Schenkungsurkunde
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Der mit Unterstützung von Dr. Carl Ludwig Fuchs erworbene Leuchter
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Als ob er schon immer hier gewesen wäre - der Konsoltisch aus dem Spätbarock
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Medieninformation vom 3. April 2017

Neuigkeiten aus dem Schloss Mosigkau

Während der Wintermonate konnte das Interieur gleich um drei schöne und wichtige Ausstattungsgegenstände erweitert werden.


Seit einigen Wochen wird das Schloss Mosigkau bei Dessau von einem gewaltigen Baugerüst verhüllt, das für die Sanierung des Schlossdaches benötigt wird. Trotz der „Einhausung” ist das Schloss im April an den Wochenenden und ab Mai jeweils von Dienstag bis Sonntag geöffnet. Für Besucherinnen und Besucher hat die Sommerresidenz der Prinzessin Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau (1715–1780) viel Interessantes zu bieten. Die wertvolle Innenausstattung und die bedeutende Gemäldesammlung haben Weltrang und zeugen von der Bedeutung des anhaltinischen Fürstenhauses. Während der Wintermonate konnte das Interieur gleich um drei schöne und wichtige Ausstattungsgegenstände erweitert werden, die heute präsentiert wurden. Darüber hinaus stellte die Stiftung den neuen Kastellan des Schlosses Mosigkau, Herrn Andreas Mehnert, vor.

Schenkung und Präsentation eines Gemäldes

Die Familie von Saldern aus Hamburg übereignete heute der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz ein Gemälde aus ihrem Familienbesitz als Schenkung für das Schloss Mosigkau. Es handelt sich um ein Jugendporträt der Helene von Saldern, die 1873 als Stiftsfräulein in das Hochadelige Fräuleinstift Mosigkau eintrat und 1904 zur Stiftsdame aufrückte. Helene Gabriele Anna von Saldern wurde am 5. Juni 1845 im Gelben Haus in Wörlitz als zweite Tochter des herzoglich-anhaltischen Oberforstmeisters Otto von Saldern und seiner Gemahlin Luise Wilhelmine von Saldern geb. Freiin von Eckardstein geboren. Aus gesundheitlichen Gründen wohnte sie nur kurze Zeit im Schloss und verzichtete später auf Wohnrecht, Gehalt und das Privileg, auf dem Stiftsfriedhof beerdigt zu werden. Sie starb am 6. November 1908 und fand ihre letzte Ruhe auf dem Friedhof III in Dessau in einem Gemeinschaftsgrab mit ihrer Schwester Bianca von Saldern. Bei einem Besuch von Onkel und Tante von Hedemann in Holstein bei Kiel wurde sie 1867 von Mathilde von Stedingk gemalt. In der Stiftsdamenwohnung im Schloss Mosigkau befinden sich schon andere Porträts derselben Malerin. Das schöne kleine Porträt der Stiftsdame Helene von Saldern wird einen Platz inmitten dieser kleinen Sammlung finden und die Zahl der Bildnisse von Damen vergrößern.

Ankauf von Kronleuchtern dank Spenden

Die zweite Ergänzung hat die Kulturstiftung Herrn Dr. Carl Ludwig Fuchs aus Dessau zu verdanken. Der langjährige Förderer des Schlosses Mosigkau hatte die nicht einfache Aufgabe übernommen, Spenden für Kronleuchter in Mosigkau zu sammeln und passende Stücke zu beschaffen. Zur Rekonstruktion der Wohnräume in den Zustand der Lebenszeit der Prinzessin Anna Wilhelmine wurden und werden entsprechende Kronleuchter benötigt. Inzwischen gibt es schon vier gespendete Lüster: ein böhmischer Lüster um 1750 im oberen Audienzzimmer und drei weitere Lüster aus dem 19. Jahrhundert. Letztere werden nach weiterer Bearbeitung in den Vorzimmern des oberen und unteren Geschosses und im Ankleidezimmer des Obergeschosses zu sehen sein.

Im ältesten Inventar des Schlosses Mosigkau vom 26. August 1768 sind relativ wenige Hinweise zu Beleuchtungskörpern, namentlich zu Deckenkronen, zu finden. Lediglich in der „Bilder Gallerie” stehen „ein großer und zwey kleine Cristallne Kroon Leichter” verzeichnet. Diese drei schönen, im typisch hellen Violett der böhmischen Produktion schimmernden Kronleuchter sind bis auf einige fehlende Kristalle nahezu original erhalten geblieben. Der Galeriesaal und die direkt anschließenden Räume im Erdgeschoss durften nach dem Willen der Stifterin zu ihrem Gedenken nicht verändert werden. Deshalb verblieben alle Ausstattungsstücke an ihrem ursprünglichen Ort. So kam es, dass es nach dem Tode der Prinzessin Anna Wilhelmine im April 1780 wegen der Nutzung der anderen Räume durch Stiftsdamen keine weiteren Deckenkronen in Mosigkau mehr gab. Für die übrige Beleuchtung im Schloss wurden kleine Kammerleuchter und Gueridons (kleine hochbeinige Tische) genutzt.

Spätbarocker Konsoltisch ersteigert

Die dritte Ergänzung und ab dieser Saison erstmals zu sehen, bildet ein künstlerisch wertvoller Konsoltisch in sehr gutem Zustand, der womöglich aus dem Besitz der Prinzessin Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau stammt. Die KsDW erhielt Ende 2016 die Nachricht des Berliner Auktionshauses Grisebach, dass dieser Tisch im Dezember in ihrem Haus zur Auktion käme. Auf Grund der interessanten Herkunftsangabe und im Hinblick auf fehlende Originalmöbel in den ab 1780 von den Stiftsdamen bewohnten Räumen im Schloss Mosigkau bemühte sich die Stiftung um den Erwerb des Möbelstücks. Dankenswerter- und erfreulicherweise unterstützte das Kulturministerium des Landes Sachsen-Anhalt den Ankauf zu 50%. Die andere Hälfte kam aus dem Haushalt der KsDW. Die Ersteigerung verlief für die Stiftung erfolgreich. Es gelang, das Möbel nahezu für den Aufrufpreis zu bekommen. Auch wenn nicht hundertprozentig feststeht, ob der Konsoltisch wirklich aus dem Schloss Mosigkau oder aber eventuell aus dem zerstörten Zerbster Schloss stammt, stellt der Erwerb dieses Möbelstücks eine angemessene Bereicherung und korrekte Vervollständigung der originalen Einrichtung für das Schloss Mosigkau dar, an der sich die kunstliebenden Besucherinnen und Besucher im „kleinen Sanssouci” nun erfreuen können.

Das Schloss der Prinzessin Anna Wilhelmine, dessen einfache und klare äußere Formen für den Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699–1753) sprechen, trägt im Inneren Elemente der gemäßigten Formensprache des durch ihn geprägten „Friderizianischen Rokoko”. Die maßvollen und harmonisch angelegten Innendekorationen wie Täfelungen, Stuck und Schnitzereien stammen sicherlich aus der Hand von Kunsthandwerkern, die durch solch erfahrene und formensichere Entwerfer wie Johann Michael Hoppenhaupt d. Ä. (1709–1779) und Johann August Nahl d. Ä. (1710–1781) angeleitet wurden. Die Möbelbauer hinterließen wie die anderen in Mosigkau tätigen Kunsthandwerker im Schloss das im Formenkatalog Johann Michael Hoppenhaupt d. Ä. stets wiederkehrende Vogelflügel- und Federmotiv, eben jenes, das auch am Berliner Konsoltisch zu finden war. Vor allem im Erdgeschoss, in den Räumen, die laut Stiftsordnung zum Gedenken an die Stifterin unverändert erhalten blieben, ist an Kaminen, in den Stuckdekorationen und an zwei größeren Spiegeln das Hoppenhaupt-Motiv sichtbar.

Schloss Mosigkau

Garten und Schloss Mosigkau gehören zu den wenigen noch heute weitgehend erhalten gebliebenen Rokokoensembles. Die Anlage wurde von 1752 bis 1757 für die Prinzessin Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau ganz nach ihren Vorstellungen und Wünschen errichtet. Die Residenz diente der Prinzessin 23 Jahre lang als Aufenthaltsort in den wärmeren Monaten. Nach dem Tode der Schlossherrin im Jahre 1780 wurde ihrer Verfügung entsprechend im Schloss ein Stift für adlige unverheiratete Frauen eingerichtet, das bis 1945 bestand.
 

 
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