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Stuterei Luisium
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Pressemitteilung vom 04. Juli 2006

Ehemalige Stuterei am Luisium zu neuem Leben erweckt

Die Kulturstiftung DessauWörlitz übergibt die Gebäude an Pächter aus Dessau

Nach zweijähriger Bauzeit und voran gegangener intensiver Planung wird die ehemalige Stuterei am Dessauer Luisengarten eine neue Nutzung finden. Am 4. Juli, 15.00 Uhr, übergibt die Kulturstiftung DessauWörlitz die Schlüssel an die zukünftigen Pächter.


Die heute oft als Gestüt bezeichnete Anlage war eigentlich eine Stuterei, diente also der Fohlenaufzucht. 1782 wurden die Gebäude im neugotischen Stil unter dem Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740 - 1817) errichtet. Dessen besonderes Interesse galt der Pferdezucht. Bis ins hohe Alter saß er zu Pferde und starb an den Folgen eines Reitunfalls im Schloss Luisium.

Später hat man Stall und Aufseherhaus erweitert. Ein neuer Stall und weitere Bauten kamen hinzu, als 1921 das „Bakteriologische Institut der Anhaltischen Kreise” mit Sitz in Dessau gegründet wurde. Noch bis 1990 sind hier Tiere für die Serumproduktion gehalten worden. Bereits seit 1992 durch die Kulturstiftung DessauWörlitz genutzt, ging die Liegenschaft im Januar 2003 in Stiftungseigentum über. Wohl kaum an einem anderen Ort Deutschlands kann man hier eine gemischte Herde aus Pferden, Ziegen und Schafen erleben. Dieses typische, aus englischen Landschaftsgärten bekannte Gestaltungselement soll auch zukünftig durch den neuen Pächter bewahrt bleiben und die Besucher des Gartenreichs Dessau-Wörlitz erfreuen.

Während der Hochwasserkatastrophe war nach einem Wallbruch das Luisium drei Wochen lang überflutet. Danach zeigten sich an den zuvor bereits reparaturbedürftigen Gebäuden der Stuterei Schäden ganz erheblichen Ausmaßes. Die Kostenermittlung ergab einen Finanzbedarf zur Instandsetzung von 3.360.000 Euro, eingeschlossen die Aufwendungen für die hochwassersichere technische Erschließung und eine dem Denkmal gemäße Nutzung. Dies ist das größte Projekt der Kulturstiftung zur Behebung der Hochwasserschäden, finanziert aus dem Fluthilfeprogramm des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt.

Insgesamt 61 Firmen waren und sind an den in einigen Bereichen noch andauernden Arbeiten beteiligt, 85% von ihnen aus Sachsen-Anhalt.

Das Bemühen der Kulturstiftung, geeignete Pächter zu finden, war vom Grundsatz getragen, die Tradition der Pferdehaltung, heutigen Anforderungen entsprechend, in der Stuterei fortzusetzen. Zugleich musste die Möglichkeit des Wohnens in modernem Standard berücksichtigt werden. Betriebswirtschaftliche Überlegungen, Voraussetzungen für Reit-, Fahr- und Fahrradtourismus zu schaffen, führten dazu, auch den alten Stall auszubauen und hier Ferienwohnungen einzurichten. Denkmalpflegerische Anliegen und Erfordernisse einer modernen, sinnvollen Nutzung abzuwägen, erforderten Kompromissfähigkeit bei allen Beteiligten. Das historische Erscheinungsbild, wie es sich den Besuchern des Gartens gegenüber bietet, durfte jedoch nicht beeinträchtigt werden. Befreit von früheren Anbauten wurde das Ensemble in seiner ursprünglichen Qualität sogar wiedergewonnen.

Ab Juli nun wird die ehemalige Stuterei von Dr. Ann-Kristin Westphal und Dr. Rainer Westphal, beide leben in Dessau, als GbR „Gestüt” betrieben werden. Bereits seit 1970 widmet sich Herr Dr. Westphal der Pferdezucht und seine Tochter seit etlichen Jahren mit gleicher Leidenschaft. Ihren Beruf als Zahnärzte werden sie dennoch nicht aufgeben.

Wenngleich Frau Dr. Westphal selbst das Wohnhaus bezieht, wird der Betrieb von der eigens angestellten Pferdewirtschaftsmeisterin Doreen Sturm betreut. Der Pferdezucht gilt das Interesse der Westphals weiterhin, doch an alter angestammter Stelle in Dessau-Mosigkau. Hier am Luisium mit 16 Hektar Weiden ist vielmehr ein Betrieb für Pensionspferdehaltung, für Reit- und Fahrtourismus vorgesehen. Großzügige, helle Boxen mit Paddock für die Pferde sowie stilvoll eingerichtete Ferienwohnungen mit Frühstücksangebot stehen zur Verfügung.

In der beeindruckend schönen Auenlandschaft ringsum und durch die Nähe zum Elbradwanderweg werden diese Angebote sicher viel Anklang findet. Bereits jetzt laden die Pächter ein, zum Gartenreichtag am 2. September, ab 13.00 Uhr, bei einer Gestütsparade das Anwesen zu besuchen.


 

 
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