Schwimmbrücken in Wörlitz jetzt einsatzbereit

Jenen Besuchern im Westteil des Wörlitzer Gartens, welche die Kettenbrücke nicht überqueren wollen oder können, steht seit jeher in unmittelbarer Nähe ein Umgebungsweg zur Verfügung. Dieser Weg musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden, da zwei Stahl-Beton-Brücken ihre Tragfähigkeit eingebüßt hatten und abgerissen werden mussten.

Ohnehin war bei der Errichtung vor Jahrzehnten wohl nur an eine Übergangslösung gedacht worden. Aus historischen Quellen und einem Gartenplan von 1784 ist bekannt, dass einst Schwimmbrücken den Übergang zu einer kleinen Insel im Kanal an der Kettenbrücke ermöglichten. Was lag näher, als solche Brücken jetzt wiederherzustellen und damit der programmatischen Absicht zu entsprechen, in Wörlitz die Brückenbaukunst verschiedener Zeiten und Kulturen zu demonstrieren und dadurch historische Gartenbilder wieder zu beleben?

Konkrete Belege für die Bauart der Schwimmbrücken sind allerdings nicht bekannt, so dass zunächst eine adäquate Konstruktion entwickelt wurde. Heute müssen moderne technische Möglichkeiten und nicht zuletzt hohe Sicherheitsanforderungen berücksichtigt werden. So besteht der Schwimmkörper an Stelle eines pflegeaufwändigen traditionellen Holzbaus nun aus Aluminium. Um ihn dem historischen Gartenraum anzupassen, wurde er mit Holz verkleidet.

Beim Rückbau der bisherigen Brücken gab es überraschende Erkenntnisse: Alle vier bauzeitlichen Antrittschwellen aus Sandstein, begrenzt durch Findlinge, konnten im Uferbereich ausgegraben werden. Ihr guter Erhaltungszustand ermöglichte sogar die Weiterverwendung, und ihr Fund gab wichtige Hinweise auf Standorte und Breite der ursprünglichen Schwimmbrücken, den Wegeverlauf und die Ufergestaltung.

Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Landes und des Bundes zur Beseitigung von Schäden des Hochwassers im Jahre 2002 und deren Folgen. Ende dieses Jahres wird diese Finanzierung ihren Abschluss finden.