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Pressemitteilung vom 03.07.2006Schwedenhaus in Dessau-WalderseeSicherung und TeilrestaurierungDank einer finanziellen Förderung des Landes Sachsen-Anhalt kann noch in diesem Jahr die vorhandene Bausubstanz instandgesetzt und der Risalit mit dem Relief wiedererrichtet werden. Für eine originalgetreue Restaurierung sind wir auf Informationen und Hinweise auf Fotografien angwiesen.Im Dezember vergangenen Jahres war es der Kulturstiftung DessauWörlitz möglich, finanziell unterstützt durch das Land Sachsen-Anhalt, das Grundstück „Schwedenhaus” aus Privatbesitz zu erwerben. Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740 - 1817) ließ das Wohnhaus, in dem zugleich Gerätschaften zur Instandhaltung der benachbarten Hochwasserwälle eingelagert werden konnten, zwischen 1784 und 1786 errichten. 1792 schenkte der Fürst die „Gustavusburg”, damals auch „Gustav Adolph” genannt, dem schwedischen Hauptmann Baron von Greifenheim.
Seine Bezeichnung erhielt das Gebäude nach einem vergoldeten Relief an der Hauptfassade, die der Straße zugewandt ist. Das Relief zeigt Gustav Adolph zu Pferde, über dem ein Siegesengel mit Lorbeerkranz schwebt - eine religiös motivierte Huldigung des Fürsten Franz an den Schwedenkönig, der als Führer der protestantischen Partei im Dreißigjährigen Krieg 1632 bei Lützen fiel. Einer Legende zufolge, die jedoch nicht belegt ist, soll Gustav Adolph ein Jahr zuvor bei einem Angriff Zuflucht unter der nahen Löbbenbrücke gefunden haben.
Das Schwedenhaus, an der Hauptstraße des Gartenreiches zwischen Dessau und Wörlitz gelegen, war in seiner Gestaltung inspiriert von Bauten der Renaissance und der englischen Gotik. Als bemerkenswerter architektonischer Akzent der Landschaftsgestaltung fand es in Reisebeschreibungen Erwähnung, die Chalcographische Gesellschaft zu Dessau widmete ihm eine besonders reizvolle Darstellung.
Seit 1863 wurde es als Gastwirtschaft betrieben. Noch bis 1969 war das Baudenkmal genutzt, verfiel danach jedoch zusehends. Mangels Pflege verwilderte das umgebende, zudem mit Pappeln zugepflanzte Gelände. Vor einigen Jahren sicherte man die Ruine und umgab sie mit einem Zaun.
Das Bauwerk wurde zum Teil massiv ausgeführt, zum Teil in Fachwerk, dessen Verputz eine Ziegelimitation aufwies. Aus Sandstein jedoch ist der Risalit, also der vorspringende Mittelteil der Fassade, errichtet worden. Glücklicherweise blieben nicht nur das Relief, sondern auch alle anderen Sandsteinteile erhalten.
Dank einer finanziellen Förderung des Landes Sachsen-Anhalt eröffnet sich der Kulturstiftung noch in diesem Jahr die Möglichkeit, die vorhandene Bausubstanz instand zu setzen und den Risalit mit dem Relief wiederzuerrichten. Anlass geben auch die Veranstaltungen anlässlich des 375. Todestages Gustav Adolphs im Jahre 2007. Durch einen Picknickplatz mit Fahrradständern, Sitzbänken und eine Informationstafel soll die Anlage den Einwohnern und Besuchern des Gartenreichs neu erschlossen werden. Aber bereits jetzt, nach den Rodungen im Frühjahr, bietet sich von der Straße am Ortsausgang Waldersee her eine neue, überraschende Sicht auf die Ruine des Schwedenhauses.
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Informationen und Hinweise auf FotografienInformationen und Hinweise auf alte Fotografien wären sehr hilfreich für eine originalgetreue Restaurierung. Gern nimmt die Kulturstiftung DessauWörlitz diese unter Telefon (0340) 6461 536 oder (034 905) 40 914 entgegen.
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