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Porträtbüste von Carl Wilhelm Kolbe
© Alle Rechte vorbehalten.
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Sonderausstellung im Haus der Fürstin in Wörlitz

„Idyllen – Radierungen von Carl Wilhelm Kolbe”

Die KsDW besitzt drei Druckplatten und etwa 150 der zum Teil großformatigen, phantastisch anmutenden Landschaftsradierungen, von denen die besten im Rahmen des Jahresthemas der Kulturstiftung DessauWörlitz „bildschön” im Haus der Fürstin – dem Grauen Haus – in Wörlitz gezeigt werden.


Der Maler, Grafiker und Schriftsteller Carl Wilhelm Kolbe (1757–1835) gehört zu den Intellektuellen, die Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817) in seinem kleinen Fürstentum versammelte, um seine Bildungsreform voranzubringen. Als aufgeklärter humanistischer Landesvater widmete er sich dieser Thematik unter dem Motto: Bildung durch Anschauung. Das Landesverschönerungsprogramm diente demnach nicht zuletzt der Pädagogisierung. Die Gärten und Bauten waren für jedermann zugänglich, Architekturen und Gartenbilder sorgten für Denkanstöße. Darüber hinaus forcierte er die Gründung des Philanthropinums. Die Privatschule für Söhne aus Adelsfamilien und dem gehobenen Bürgertum bestand von 1774 bis 1793 und erregte europaweit Interesse. Das Institut entwickelte sich zur wichtigsten Einrichtung der pädagogischen Richtung des Philanthropismus, bei der die Erziehung auf Natürlichkeit, Vernunft und Menschenfreundschaft ausgerichtet ist. An dieser Schule versammelte er die besten Lehrer, die er bekommen konnte; namhafte Pädagogen, Fachleute und Künstler, darunter Carl Wilhelm Kolbe, der bald wegen seiner Vorliebe für Naturdarstellungen von den Dessauern liebevoll Eichen-Kolbe gerufen wurde.

1805 bis 1808 war er mit Erlaubnis des Fürsten für drei Jahre zu Gast bei der Familie des Malerdichters Salomon Gessner in Zürich und fertigte Radierungen nach Gemälden des geschätzten Künstlers, der schon 1788 verstorben war. Es entstanden 25 Blätter – die Idyllen –, in denen in Zeiten der Napoleonischen Kriege die tiefempfundene Sehnsucht nach Harmonie, Frieden und Beschaulichkeit wirkungsvoll zum Ausdruck kamen.

Später notierte Kolbe in seiner Autobiografie, er hätte in Zürich die drei glücklichsten Jahre seines Lebens verbracht. Wie er war auch dessen Vorbild Gessner als Bildkünstler ein relativ spät beginnender Autodidakt. Seine feinen Gouachen und Aquarelle schildern den locus amoenus oftmals an einem malerischen Ort mit Quelle oder Brunnen, gerne auch in einer Waldeinsamkeit. An Kolbes Wirkungsort, dem Gartenreich Dessau-Wörlitz, gab es dergleichen Szenen in reicher Vielzahl. So blieb er fern der Heimat ihr doch verbunden.

Führung durch die Ausstellung:
28. Juli, 17:00 Uhr
14., 21. und 28. August, jeweils 16:00 Uhr
und auf Anfrage
Preis: 7,50 €
Anmeldung unter: 03 49 05–409 20 ODER 03 40–64 61 50

Carl Wilhelm Kolbe (1757–1835)


Kolbe stammte aus eher bescheidenen Verhältnissen. Sein Vater war Goldsticker und Tapetenmacher in Berlin, seine Mutter stammte aus einer Familie der französischen Kolonie. Er kam als neuntes Kind zur Welt. Seine Eltern ermöglichten ihm den Besuch der französischen Gelehrtenschule, die er offenbar mit Bravour absolvierte, denn im Anschluss bekam er die Chance, am Dessauer Philanthropinum zu unterrichten. Ab 1780 war er mit Unterbrechungen als Französisch- und Zeichenlehrer tätig. Parallel dazu erschienen seine ersten Radierungsmappen und Landschaftsdarstellungen. Als das Philanthropinum 1793 geschlossen wurde, entschied er sich endgültig für eine Künstlerlaufbahn und zog von Dessau nach Berlin, wo er Schüler von Asmus Carsten, Johann Wilhelm Mail und Daniel Chodowiecki an der Akademie wurde. Am 26. November 1795 wurde er dort als ordentliches Mitglied aufgenommen.

Zur gleichen Zeit folgte er dem erneuten Ruf von Fürst Franz nach Dessau, wo eine neue Zeichnungsakademie gegründet werden sollte. Das Projekt kam jedoch nicht zustande, und so arbeitete Kolbe bis zu seiner Pensionierung wieder als Lehrer, nun an der Dessauer Hauptschule. Neben einem sicheren Einkommen, guten Arbeitsbedingungen und angenehmen Lebensverhältnissen lockte ihn auch die Natur, die ihn immer wieder aufs Neue inspirierte.

Im Jahr 1798 wurde der Künstler zum Hofkupferstecher ernannt und gab dem Erbprinzen Friedrich weiterhin Zeichenunterricht. 1805 bis 1808 war er mit Erlaubnis des Fürsten für drei Jahre zu Gast bei der Familie des Künstlers Salomon Gessner in Zürich. Nach dessen Gemälden fertigte er Radierungen an, die sogenannten Idyllen.

Neben seiner graphischen Tätigkeit widmete er sich auch der deutschen Sprache. Für seine Verdienste wurde ihm gar die Doktorwürde verliehen. Seine Leidenschaft aber gehörte der Landschaftsdarstellung, wobei seine Radierungen nicht genau verortet werden können. Sie stehen zwischen Klassizismus und Romantik, sind aber auch dem Sturm und Drang zuzuordnen.
 

 
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Maren Franzke
Kulturstiftung DessauWörlitz
06846 Dessau-Roßlau
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franzke@ksdw.de
   
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