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Die 100-Euro-Goldmünze UNESCO Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz
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Thomas Weiß, Lorenz Crössmann, Hartmut Koschyk, Ulrich Petzold, Jörg Felgner
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Lorenz Crössmann und Hartmut Koschyk
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Medieninformation vom 1. Oktober 2013

Kulturstiftung DessauWörlitz präsentiert die 100-​Euro-​Goldmünze „Gartenreich Dessau-​Wörlitz”

Das Gartenreich Dessau-Wörlitz wird als UNESCO Welterbe mit einer 100-Euro-Goldmünze geehrt. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Hartmut Koschyk, MdB, präsentiert die Gedenkmünze aus der Serie „UNESCO Welterbe” am 1. Oktober 2013 im Schloss Wörlitz anlässlich eines Festakts.


Die 100-Euro-Goldmünze „Gartenreich Dessau-Wörlitz”


Der grafische Entwurf stammt von dem Künstler Lorenz Crössmann aus Berlin, der als Sieger aus einem 2012 ausgeschriebenen bundesweiten Wettbewerb hervorgegangen ist. Zu diesem einstufigen Wettbewerb wurden 15 Künstlerinnen und Künstler eingeladen. Neben der künstlerischen Qualität der Entwürfe waren die Kriterien, die das Gartenreich unverkennbar darstellen, entscheidend für die Preisfindung. Über den Siegerentwurf urteilte das Preisgremium:

Die Münze überzeugt „durch die harmonische Komposition und den korrespondierenden Zusammenklang beider Seiten”. Die Bildseite schließe „Landschaft und Architektur zusammen, womit die beiden Elemente des Gartenreichs Berücksichtigung finden: Zum einen die Rousseau-Insel als Entree der Wörlitzer Anlagen, in der sich die Philosophie des Fürsten Franz widerspiegelt. Zum anderen der klar strukturierte Aufriss des als der Gründungsbau des Klassizismus auf dem europäischen Kontinent bekannten Wörlitzer Landhauses, durch den die antike Ideenwelt des Fürsten und seines Architekten Erdmannsdorff ins Bild gesetzt wird … In der als aufsteigendes Dreieck gewählten Komposition der Bildseite verschmelzen gleichsam wie im Gartenreich angelegt, Architektur und Natur mit der Schrift als verbindendem Element zu einer Einheit. Der Adler spiegelt die Würde eines Staatssymbols wider.”

Die Entscheidung wurde von einer unabhängigen Preisjury am 14. Juni 2012 getroffen. Die Kulturstiftung DessauWörlitz war mit Dr. Wolfgang Savelsberg, Abteilungsleiter Schlösser und Sammlungen, an dem Gremium beteiligt.

Die Münze besteht – wie die bisherigen deutschen 100-Euro-Goldmünzen – aus Feingold (999,9 Tausendteile). Ihr Gewicht beträgt bei einem Durchmesser von 28 Millimeter 15,5 Gramm. Sie wird an Vorbesteller jeweils zu Preisen nahe am aktuellen Goldkurs verkauft.

Die Gedenkmünzenserie „UNESCO Welterbe”


Seit dem Jahr 2003 gibt das Bundesministerium der Finanzen einmal im Jahr eine 100-Euro-Goldmünze zur Würdigung von UNESCO Welterbestätten in Deutschland heraus. Die zehnte Ausgabe im Rahmen dieser 2003 begonnenen Serie ist nun dem Gartenreich Dessau-Wörlitz gewidmet. Damit erfährt nach der Weltkulturerbestadt Quedlinburg, die als erste mit einer goldenen Gedenkmünze geehrt wurde, die zweite Welterbestätte der UNESCO im Land Sachsen-Anhalt diese Ehrung.

Das UNESCO Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz


Das Gartenreich Dessau-Wörlitz ist eines der herausragendsten Denkmäler der Garten- und Landschaftsgestaltung Europas, ein Imageträger für Deutschland. Kostbare Sammlungen komplettieren das einmalige Gesamtkunstwerk aus Landschaft und Architektur.

Schon Ende des 18. Jahrhunderts waren die Besucher von den Eindrücken überwältigt, die sie im kleinen Fürstentum Anhalt-Dessau gewonnen hatten. Der Landschaftsausschnitt zwischen Dessau und Wittenberg ist beeindruckendes Zeugnis eines umfassenden aufgeklärten Reformwerks. Die gelungene Symbiose aus Landschafsgestaltung und Baukunst entstand im Rahmen von umfassenden Wirtschafts-, Bildungs- und Sozialreformen, die auf Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817) zurückgehen.

Mit der Geburt von Leopold III. Friedrich Franz ist zwar die Erbfolge gesichert, doch der Erbprinz schlägt aus der Art. Er verweigert den Militärdienst für die Hohenzollern und will sogar die Regierungsgeschäfte an seinen Bruder Johann Georg (1748–1811) abgeben, um mit seiner großen Liebe Johanne Eleonore Hoffmeier (1739–1816) ein bürgerliches Leben in England zu führen. Die regierenden Zeitgenossen sind irritiert. Das verstößt nicht nur gegen die Regeln des Absolutismus, sondern sympathisiert zudem offen mit den Ideen der Aufklärung, die auf die Vernunft, als Quelle der Erkenntnis und Richtschnur des Handels setzen. Der junge Franz ist offen für diese Ideen.

So lässt er sich auf seiner ersten Englandreise vom Musterland der frühen Industrialisierung inspirieren und wählt gleich nach seiner Rückkehr Wörlitz zum Ausgangspunkt seines Landesverschönerungsprogramms. Es entstehen einer der frühesten englischen Landschaftsgärten auf dem europäischen Festland und das nach dem Vorbild englischer Landhäuser geplante Schloss, das als Gründungsbau des deutschen Klassizismus gilt. Fürst Franz macht ein Ende mit der rückständigen Dreifelderwirtschaft und führt Neuerungen wie den modernen, Ertrag sichernden Kleeanbau ein. Auch die Gepflogenheiten in Verwaltung, Finanzwesen und Rechtssprechung werden reorganisiert. Die Wirtschaft nimmt mit dem Aufkommen erster Manufakturen ihren Aufschwung. Manche Reformprojekte werden zum finanziellen Zuschussgeschäft. Dazu gehört beispielsweise die Bildungsreform mit der 1774 eröffneten Schule Philanthropin. Trotz mancher Rückschläge bleibt er offen für Neues. Bis zu seinem Lebensende stellt er sich seiner Regierungsverantwortung und sucht nach innovativen Wegen, um die Verhältnisse für seine etwa 30.000 Untertanen zu verbessern. Seine Offenheit, sein Mut und seine humanistische, aufgeklärte Gesinnung gehören zu den Eigenschaften, die es ihm erlaubten, gerade ungewöhnliche Ideen umzusetzen, die bis zum heutigen Tag nichts an Aktualität verloren haben.

Das Werk von Fürst Franz und seinem kongenialen Architekten und Baumeister Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736–1800) hat Epoche gemacht. Das Gartenreich Dessau-Wörlitz wurde im Jahr 2000 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Dabei wurde es explizit als ein „herausragendes Beispiel für die Umsetzung philosophischer Prinzipien der Aufklärung in einer Landschaftsgestaltung, die Kunst, Erziehung und Wirtschaft harmonisch miteinander verbindet” geehrt.
 

 
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