Das Schloss wurde 1780 für den Prinzen Albert von Anhalt-Dessau fertiggestellt. Vom Besitzer wurde es schlicht »Haus« genannt und war zu seiner Zeit sehr einfach und solide eingerichtet. Im Inneren des Schlosses wurde, bis auf den mit Dekorationsmalerei ausgestatteten Festsaal im ersten Obergeschoss auf jeglichen künstlerischen Schmuck verzichtet. Seit Januar 1998 ist das Schloss das Domizil der Hauptverwaltung der Kulturstiftung DessauWörlitz.
Der Kühnauer Park befindet sich in reizvoller Lage am Südufer des Kühnauer Sees. Ab 1805 gestaltet der Erbprinz Friedrich von Anhalt-Dessau (1769-1814) den Park um und greift auf ältere landschaftliche Strukturen zurück. Der langgestreckte schmale Garten wurde entlang des Kühnauer Sees mit seinen künstlichen Inseln angelegt Er bildet den westlichen Abschluss des »Gartenreiches«.
Die heute zum Teil wieder restaurierten Partien mit den Obstanlagen und dem Weinberg lassen den originären Charakter des Gartens erkennen. Ein wichtiger point de vue der Anlage ist das auf einem Hügel gelegene, von Carlo Ignazio Pozzi (1766–1846) 1818–1820 erbaute Weinberg-Schlösschen. Hierbei handelt es sich um ein klassizistisches Bauwerk mit italienisierenden Formen.
Kleinarchitekturen und Plastiken vervollständigen das architektonische Bild des Gartens. In die Gestaltung sind ebenfalls das klassizistische Schloss Kühnau sowie die 1828–30 erbaute neoromanisch-byzantinische Kirche, die erste ihrer Art in Deutschland, eingebunden.