Orangerien – Häuser für Pflanzenschätze im Gartenreich Dessau-Wörlitz
Ausstellung zu den Orangerien im Gartenreich
Vom 18. Juni bis zum 30. September lädt die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz in die Orangerie im Schlosspark Oranienbaum zur Entdeckung der Orangenkultur im Gartenreich ein.
Neben der dortigen Hauptausstellung informieren Tafeln an den anderen Orangerie-Standorten am Palmenhaus in Wörlitz, im Luisium, im Schlosspark Mosigkau und am Georgium in Dessau über die Geschichten der jeweiligen Häuser und beleuchten ihre Bedeutung für das Gartenreich.
Zitrusgewächse mit ihren duftenden Blüten und aromatischen Früchten begeistern die Menschen schon seit Jahrhunderten. Für die Kultivierung dieser Exoten sind in Mitteleuropa speziell konstruierte Überwinterungshäuser entwickelt worden: die Orangerien. Im Gartenreich Dessau-Wörlitz existieren mehrere Gebäude dieses Typs in sehr unterschiedlicher architektonischer Gestaltung. Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz lädt ein zu einer Rundreise auf den Spuren ihrer Orangenkultur.
Einer Überlieferung nach soll sich bereits Fürst Joachim Ernst von Anhalt (1536–1586) der Orangenzucht gewidmet haben. Eine besondere, nachweisbare Bedeutung erhielten die Bäume jedoch mit Fürstin Henriette Catharina von Anhalt-Dessau, die eine geborene Prinzessin von Oranien war. Ihrem Urenkel Fürst Franz (1740–1817) war die Orangenkultur ebenso wichtig, obwohl er in seiner Landschaftsgestaltung eigentlich ganz andere Wege ging. Er brachte von seinen Reisen durch Italien zahlreiche Ideen mit, die nicht zuletzt in die Zucht dieser Pflanzen einflossen.
Für die Überwinterung dieser exotischen Gewächse waren spezielle Gebäude nötig, die sich mit zunehmendem gärtnerischem Kenntnisstand zu komplexen Architekturen entwickelten. Im Gartenreich Dessau-Wörlitz stößt man in vergleichsweise enger Nachbarschaft auf unterschiedliche Ausführungen dieses Gebäudetyps. Die Orangerie im Park Luisium erinnert an englische Vorbilder; die Bauten im Park Georgium, in Mosigkau und in Oranienbaum sind Beispiele klassizistischer Architektur; und das Palmenhaus in Wörlitz wurde im neogotischen Stil errichtet. Häufig wurden Orangerien als architektonischer Höhepunkt des Gartens inszeniert und bildeten mancherorts das bauliche Gegenstück zum Schloss oder Herrenhaus. Da die Gebäude im Sommer leer standen, wurden sie häufig für Gartenfeste genutzt.
Obwohl die traditionsreiche Pflege dieser Pflanzen immer wieder Einschränkungen erfahren musste, wurde sie jedoch nie gänzlich aufgegeben. Mit dem Wiederaufbau der Zitrussammlung vor allem in Oranienbaum hat dieser Teil des gartenkulturellen Erbes während der zurückliegenden zwei Jahrzehnte eine wesentliche Reaktivierung erfahren.
Die Kultivierung von Zitrusgewächsen galt als Inbegriff höchster gärtnerischer Kompetenz und Erfolge in Anzucht, Pflege sowie perfekte Formung der Pflanzen zeugten in besonderem Maße vom Können und der Kunstfertigkeit des Gärtners.
Besuchen Sie die Ausstellung in der Orangerie in Oranienbaum oder erkunden Sie die Informationstafeln an den weiteren Orangiestandorten in Wörlitz, Mosigkau, dem Luisium und dem Georgium!
Orangerie Oranienbaum
Öffnungszeiten Ausstellung
Geöffnet vom 18. Juni bis 30. September 2018:
Di–So, Feiertage: 10:00 – 17:00 Uhr