Die Ruine des Schwedenhauses © Alle Rechte vorbehalten.Das Relief Gustav Adolf zu Pferde © Alle Rechte vorbehalten.
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Pressemitteilung vom 13. Dezember 2006Schwedenhaus in Dessau-WalderseeAbschluss der Sicherung und TeilinstandsetzungGenau vor einem Jahr hat die Kulturstiftung DessauWörlitz das Grundstück „Schwedenhaus” erworben. 2006 konnten dank der finanziellen Unterstützung des Landes die noch vorhandene Bausubstanz weitgehend instand gesetzt und das Sandsteinrelief wieder aufgerichtet werden. Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740 - 1817) ließ das Wohnhaus, in dem zugleich Gerätschaften zur Instandhaltung der benachbarten Hochwasserwälle eingelagert werden konnten, zwischen 1784 und 1786 errichten. 1792 schenkte Franz die „Gustavusburg”, damals auch „Gustav Adolf” genannt, dem schwedischen Hauptmann Baron von Greifenheim.
Seine Bezeichnung erhielt das Gebäude nach einem vergoldeten Relief an der Hauptfassade, die der Straße zugewandt ist. Das Relief zeigt Gustav Adolf zu Pferde. Über ihm schwebt ein Siegesengel mit Lorbeerkranz - eine Huldigung des Fürsten Franz an den Schwedenkönig, der als Führer der protestantischen Partei im Dreißigjährigen Krieg 1632 bei Lützen fiel. Die Landesherrscher gehörten selbst dem reformierten Glauben an. Einer Überlieferung zufolge, die jedoch nicht belegt ist, soll Gustav Adolf ein Jahr zuvor bei einem Angriff Zuflucht unter der nahen Löbbenbrücke gefunden haben.
Das Bauwerk, an der Hauptstraße des Gartenreiches zwischen Dessau und Wörlitz gelegen, war in seiner Gestaltung inspiriert von Bauten der Renaissance und der englischen Gotik. Als bemerkenswerter architektonischer Akzent der Landschaftsgestaltung fand es in zeitgenössischen Reisebeschreibungen Erwähnung, die Chalcographische Gesellschaft zu Dessau widmete ihm eine Darstellung.
Seit 1863 wurde im Schwedenhaus eine Gastwirtschaft betrieben. Noch bis 1969 war das Baudenkmal genutzt, verfiel danach jedoch zunehmend. Mangels Pflege verwilderte das umgebende, zudem mit Pappeln zugepflanzte Gelände. Vor einigen Jahren sicherte man die Ruine und zäunte sie ein.
Das Bauwerk wurde zum Teil massiv aufgeführt, zum Teil in Fachwerk. Die Putzflächen wiesen eine Ziegelimitation auf. Aus Sandstein jedoch ist der Risalit, also der vorspringende Mittelteil der Fassade, errichtet worden. Glücklicherweise blieben nicht nur das Relief, sondern auch alle anderen Sandsteinteile erhalten. Sie waren durch die Dessauer Stadtverwaltung sichergestellt und eingelagert worden.
Dank einer finanziellen Förderung des Landes Sachsen-Anhalt eröffnete sich der Kulturstiftung bereits in diesem Jahr die Möglichkeit, die noch vorhandene Bausubstanz weitgehend instand zu setzen, darunter einen der ehemals vier Ecktürme des Gebäudes. Der Sandsteinrisalit mit dem Relief konnte, gesichert durch eine Stahlkonstruktion, wiedererrichtet werden.
Anlass hierfür gaben auch die im Jahre 2007 geplanten Veranstaltungen zum 375. Todestag Gustav Adolfs. Zukünftig soll die Anlage den Besuchern und Einwohnern des Gartenreichs durch einen Picknickplatz mit Fahrradständern und Sitzbänken neu erschlossen werden. Eine Informationstafel weist bereits jetzt auf die Geschichte und Bedeutung des Ortes hin.
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