Die Kirche St .Petri in Wörlitz, Ort der Aufführung © Alle Rechte vorbehalten.Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau © Alle Rechte vorbehalten.Architekt Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff © Alle Rechte vorbehalten.Schloss Wörlitz, Gründungsbau des Klassizismus in Deutschland © Alle Rechte vorbehalten.
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Wörlitz, St. Petri Kirche, 22. September 2012 Konzertante zweite Welturaufführung „Einweihung des Schlosses Wörlitz 1773”Die restaurierte Hülle des Schlosses und das Ende der Kabinettausstellung „Fremde Welt ganz nah”, die sich der ältesten Antikenrezeption nördlich der Alpen widmet, werden mit der zweiten Welturaufführung der Kantate „Einweihung des Schlosses Wörlitz 1773” ihren feierlichen Abschluss finden.
Musik: Friedrich Wilhelm Rust (1739–1796)
Libretto: Ernst Wolfgang Behrisch (1738–1809)
Ausführende: Concert du Soleil, Leipzig
Leitung: Sven Schreiber
Im Rahmen des Landesjubiläums Anhalt|800 lädt die Kulturstiftung DessauWörlitz aus Anlass der Fertigstellung der Fassade des Wörlitzer Schlosses am 22. September 2012 sowie der Finissage „Fremde Welt ganz nah” zur Konzertanten zweiten Welturaufführung „Einweihung des Schlosses Wörlitz 1773” ein. Das Stück des Komponisten Friedrich Wilhelm Rust und des Dichters Ernst Wolfgang Behrisch wurde nach bisherigen Erkenntnissen bislang nur einmal aufgeführt, nämlich am 22. März 1773, als das Fürstlich Anhaltisch-Dessauische Landhaus in Wörlitz nur vier Jahre nach Grundsteinlegung mit einem spektakulären Fest eingeweiht wurde.
Das erste klassizistische Bauwerk Deutschlands reflektiert die Erfahrungen der Grand Tour des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817) und seiner Reisegesellschaft, zu der auch sein Freund und Architekt Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736–1800) gehörte. Während der Tour durch Italien und Frankreich ließen sie sich von den Überresten antiker Architektur inspirieren, in Veneto von den Villen des Renaissancebaumeisters Andrea Palladio (1508–1580) und in England von den modernen Landhäusern der Oberschicht, die sie besonders beeindruckten. Aus diesem imposanten Mix setzten sich die Entwürfe von Erdmannsdorffs für das Wörlitzer Landhaus zusammen, dessen Gestalt schon unter Zeitgenossen Bewunderung hervorrief.
Die Einweihung dieses, heute zum UNESCO Welterbe gehörenden Bauwerks wurde äußerst imposant begangen, wie in den „Staats- und Politischen Nachrichten” der Magdeburger Zeitung vom 3. April 1773 zu entnehmen ist. Auf dem Wörlitzer Festprogramm stand eine musikalisch-theatralische Inszenierung im Garten und im Landhaus. Sowohl der Gastgeber als auch die etwa 400 Gäste erschienen in antikisierender Garderobe. Eigens für die Einweihung hatte der Kapellmeister des Fürsten, der in Wörlitz geborene Friedrich
Wilhelm Rust, eine Festkantate komponiert, hier ihre Uraufführung erlebte.
Es ist nicht bekannt und eher unwahrscheinlich, dass das Stück, dessen Libretto aus der Feder des Erziehers des Erbprinzen Friedrich (1769–1814), Ernst Wolfgang Behrisch, stammt, seither noch einmal öffentlich aufgeführt wurde. Die originale, handschriftliche Partitur befindet sich heute in der Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz (Mus.ms. 19107). Sie besteht aus 31 Blatt Querfolio. Die Kantate wurde von Rust für drei Sänger – zwei Soprane, ein Contra-Alt –, vierstimmigen Chor und Orchester (Trompeten, Hörner, Pauken, Oboen, Streicher und Basso continuo) komponiert. Sie besteht aus einer dreisätzigen Sinfonia, fünf Rezitativen, zwei Arien, einem Duett und einem Schlusschor.
Die handschriftliche Partitur des 18. Jahrhunderts wurde inzwischen vom Leipziger Musiklehrer Sven Schreiber in eine heute gültige Form der Notenschrift übertragen. Die Aufführungsdauer beträgt etwa 50 Minuten, das Ensemble besteht aus etwa 20 Künstlern. Auszüge der Festkantate wurden zu besonderen Anlässen wie der Erdmannsdorff-Ehrung im Jahr 1986 unter dem Beifall des Publikums bereits präsentiert, aber die öffentliche Aufführung der gesamten Kantate steht bis dato noch aus. Die restaurierte Hülle des Schlosses und das Ende der Kabinettausstellung „Fremde Welt ganz nah”, die sich der ältesten Antikenrezeption nördlich der Alpen widmet, werden mit der zweiten Welturaufführung der Kantate „Einweihung des Schlosses Wörlitz 1773” ihren feierlichen Abschluss finden.
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| Wichtige Informationen zum Konzert |
KartenvorverkaufTermin:
Samstag, 22. September 2012, 18:00 Uhr
Ort:
St. Petrikirche, Kirchgasse 34, 06785 Oranienbaum-Wörlitz, Ortsteil Wörlitz
Preis:
12,00 Euro; für Kinder bis 16 Jahre und Studenten ermäßigt 10,00 Euro
Im Kartenpreis ist der Besuch der Ausstellung „Fremde Welt ganz nah”, Schloss Wörlitz, am 22.09.12, ab 12.00 Uhr, inklusive Kuratorenführung um 14.30 Uhr bzw.15.30 Uhr enthalten
Kartenreservierung:
Tel.: 03 40-64 61 50 // E-Mail: ksdw@ksdw.de
Kartenvorverkauf:
– Schloss Wörlitz in den Wörlitzer Anlagen
- Insel Stein in den Wörlitzer Anlagen
- Tourismusgesellschaft Wörlitz-Oranienbaum, Stadtinformation
Wörlitz, Förstergasse 26
- Hotel zum Stein in Wörlitz
- Schloss Oranienbaum
- Schloss Luisium in Dessau-Waldersee
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