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Medieninformation, 30. September 2015

Maßnahmen gegen die Gefährdung der Parkgewässer durch Massenaufkommen von Wasservegetation

Abschlusskolloquium am 6. Oktober 2015; 10:00–16:00 Uhr

Präsentation der Ergebnisse des Kooperationsprojektes „Untersuchung und Erprobung von Managementmaßnahmen zur Minimierung der biologischen Gefährdung durch Neobiota und Massenentwicklung von höherer Wasservegetation in Gewässern der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz”


Unter Neobiota versteht man nicht heimische Pflanzenarten, die sich durch unterschiedliche Ursachen in den Gewässern ansiedeln, ausbreiten und in der Folge die Wasserqualität sowie das Gesamtsystem des Gewässers beeinflussen. Hintergrund des Forschungsprojektes ist die zunehmende Ausbreitung solcher Pflanzengesellschaften in den historischen Parkanlagen, da diese Vegetationen Altgewässer bevorzugen. Damit werden die Pflege und der Erhalt der Seen und Kanäle erheblich erschwert. Eine gute Wasserqualität ist jedoch für die Entwicklung von Flora und Fauna in den von der UNESCO unter Schutz gestellten Parkanlagen unabdingbar. Zudem sind freie Wasserwege unter anderem die Voraussetzung dafür, dass im Landschaftspark Wörlitz der Gondelbetrieb realisiert werden kann.

Das Projekt

Das Forschungsprojekt wurde seitens der KsDW von der Abteilung Gartendenkmalpflege umgesetzt. Von Oktober 2013 bis Juni 2015 wurde im Rahmen des Vorhabens in den Seen und Kanälen in den Anlagen in Oranienbaum und Wörlitz sowie im Luisium eine Vielzahl von
Proben entnommen, analysiert und bewertet. Dazu sind unter anderem die jeweiligen Gewässertiefen, die Schlammvolumina, die Vegetationsausbildung sowie der Fischbestand ermittelt worden. Außerdem wurden Varianten untersucht, die zur Verbesserung des aktuellen Zustandes und einer längerfristigen Stabilisierung der Parkgewässer als kulturhistorisch wertvolle und prägende Elemente beitragen. Dabei sind in den vergangenen Monaten die Verteilung bestimmter Bedingungen in den Flächen sowie die Verträglichkeit und Entwicklung innerhalb von fixierten Zeitabschnitten mit entsprechenden komplexen, fachübergreifenden Methoden und Kenntnissen ermittelt worden. Bei dem Abschlusskolloquium werden die einzelnen Analysen präsentiert und Maßnahmen
diskutiert, wie die Qualität der Seen und Kanäle langfristig stabilisiert werden kann. Die Projektergebnisse werden in einer Broschüre sowie digital publiziert. Im nächsten Schritt sollen die Erkenntnisse zu einem Management- und Bewirtschaftungsplan für die Parkgewässer führen.

Die Förderung und die Partner

Das Projekt, das der langfristigen Sicherung des UNESCO-Welterbes dienen soll, wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ermöglicht und gemeinsam mit der LPR Landschaftsbüro Dr. Reichhoff GmbH, Dessau-Roßlau, und dem Institut für Binnenfischerei e. V., Potsdam, realisiert. Wissenschaftlich unterstützt wurde es zudem von dem Gewässerkundlichen Landesdienst des Landesbetriebes für Hochwasserschutz Sachsen-Anhalt (LHW), dem Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, der Unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Wittenberg, der Oberen Fischereibehörde sowie dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. Expertise kam außerdem von der Stadt Oranienbaum-Wörlitz, der Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe, dem Unterhaltungsverband Mulde und dem Fischereibetrieb Pinkert.

Das Programm des Abschlusskolloquiums

10:00 Uhr Begrüßung
Dr. Thomas Weiß, Direktor der KsDW
10:15 Uhr Projektförderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Franz-Peter Heidenreich, Referat Wasserwirtschaft
10:30 Uhr Projektentwicklung und Projektdurchführung sowie Vorstellung der
Berichtsbroschüre
Sebastian Doil, KsDW-Abteilung Gartendenkmalpflege
10:45 Uhr Ergebnisse der Erfassungen und Bewertungen der Wasser- und
Sedimentuntersuchungen im Wörlitzer See
Dr. Janek Simon, Institut für Binnenfischerei e. V.
11:30 Uhr Ergebnisse und Bewertung der Ergebnisse der Befischungen im Wörlitzer See
Dr. Janek Simon, Institut für Binnenfischerei e. V.
12:00 Uhr Mittagspause
13:00 Uhr Ermittlung der Gewässertiefen, Schlammmächtigkeiten und Schlammvolumina
sowie der Biomasseverteilung und ihre Bewertung in den Gewässern der
Kulturstiftung DessauWörlitz
Guido Warthemann, LPR Landschaftsplanung Dr. Reichhoff GmbH
13:45 Uhr Vegetationsausbildung und ihre Bewertung in den Gewässern der Kulturstiftung
DessauWörlitz
Sandy Hoboy, LPR Landschaftsplanung Dr. Reichhoff GmbH
14:30 Uhr Handlungsebenen des Gewässermanagements und Ableitung eines
Bewirtschaftungsplans (Managementplans)
Dr. Lutz Reichhoff, LPR Landschaftsplanung Dr. Reichhoff GmbH
15:15 Uhr Anfragen und Diskussion
Leitung Ludwig Trauzettel, KsDW-Abteilungsleiter Gartendenkmalpflege

 

Fachkontakt
Sebastian Doil
Kulturstiftung Dessau-Wörlitz
Interimsanschrift: Ernst-Zindel-Str. 8
06847 Dessau-Roßlau
+49 (0)34905 / 22611
sebastian.doil@gartenreich.de
www.gartenreich.de
Presskontakt
Maren Franzke
Kulturstiftung DessauWörlitz
06846 Dessau-Roßlau
+49 (0) 340 / 646 15-44
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