19. Oktober 2009
Erprobung des mobilen Deichverteidigungssystems am Gestüt am Luisium
Am Samstag, 24. Oktober 2009, erprobt die Kulturstiftung DessauWörlitz in Zusammenarbeit mit dem THW Berlin ihr „Mobiles Deichverteidigungssystem.
Die Hochwasserschutzübung beginnt am 24. Oktober um 9 Uhr. Die gesamte Einsatzübung findet vom 19. bis zum 26. Oktober statt.
Mit dem Extremhochwasser 2002 waren an vielen Hochwasserschutzanlagen erhebliche Sicherheitsdefizite erkennbar geworden, die in den vergangenen Jahren zum großen Teil beseitigt werden konnten. Im Bereich bestimmter Deichanlagen des Gartenreiches Dessau-Wörlitz verblieben aber Abschnitte, in denen ein nach DIN vorgegebener Ausbau unvertretbare Eingriffe in denkmalgeschützte Bauwerke, Sichtachsen und Bewuchsstrukturen zur Folge gehabt hätte. Im Einvernehmen mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen- Anhalt, dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Landesverwaltungsamt wurde daher für einige Deichabschnitte der Einsatz eines „Mobilen Deichverteidigungssystems konzipiert, das auch in schwierigem Gelände ausgebracht werden kann. Dieses System kommt allerdings nur im Fall sich ankündigender Extremhochwasserereignisse zum Einsatz.
Funktionsweise
Das wassergefüllte „Mobile Deichverteidigungssystem besteht aus drei aus wetterbeständigen Planen gefertigten Schläuchen, die mit einem Netzcontainer ummantelt und untereinander verbunden sind. Diese können direkt auf der Deichkrone mittels Haspelrädern ausgerollt werden. Über ein mobil einsetzbares Pumpsystem erfolgt die Befüllung der Schläuche mit Wasser. Entsprechend den jeweils zuvor örtlich geplanten Gegebenheiten sind Einstauhöhen von 0,75 m bis 1,60 m möglich.
Die Unterströmung der gefüllten Mobilschläuche kann mittels einer über den „Schlauchwall geschlagenen Plane minimiert werden. Im Bereich von an der Deichkrone stehenden Altgehölzen verhindern speziell gefertigte „Manschetten eine Unterströmung. Das gesamte „Mobile Deichsystem ist sehr flexibel, d.h. auch bei einer unebenen Oberfläche der Deichkrone einsetzbar.
Dr. Steffen Kaudelka
Kulturstiftung Dessau-Wörlitz
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