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Die Vorstellung der Gemälde bewirkte ein reges Publikumsinteresse
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Den Einführungsvortrag hielt Dr. Wolfgang Savelsberg, Leiter der Abteilung Schlösser und Sammlungen der Kulturstiftung DessauWörlitz
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Dr. Thomas Weiß ( links ) ,Direktor der Kulturstiftung DessauWörlitz,führt den Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalts,Stephan Dorgerloh, durch die Präsentation
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13. April 2012

Heimgekehrt

Das Gartenreich Dessau-Wörlitz ist um elf Kostbarkeiten reicher. Das Land Sachsen-Anhalt übergab am 12. April 2012 der Kulturstiftung DessauWörlitz elf Gemälde als Dauerleihgaben, die einst im Besitz des Herzoghauses Anhalt-Dessau waren. Damit kehren die Portraitbilder nach 67 Jahren und langer Odyssee in ihre Heimat Anhalt zurück.


Das Gartenreich Dessau-Wörlitz ist um elf Kostbarkeiten reicher. Das Land Sachsen-Anhalt übergab am 12. April 2012 der Kulturstiftung DessauWörlitz elf Gemälde als Dauerleihgaben, die einst im Besitz des Herzoghauses Anhalt-Dessau waren. Damit kehren die Portraitbilder nicht nur nach 67 Jahren und langer Odyssee in ihre Heimat Anhalt zurück, sondern werden zudem im Schloss Mosigkau in Dessau ab sofort der Öffentlichkeit zugänglich sein.
Die Gemälde wurden einen Monat lang im Rahmen der Führung in einer Sonderausstellung im Mezzanin des Schlosses Mosigkau zu sehen sein. Anschließend werden die Bilder in die Sammlung der Stiftung eingegliedert und ihrer Bedeutung entsprechend der Öffentlichkeit präsentiert. Die meisten Gemälde erhalten ihr Domizil im Schloss Mosigkau, einige Stücke finden ihren Platz aber auch im Schloss Oranienbaum und im Gotischen Haus in Wörlitz.

Die elf Gemälde

Die Gemälde waren Teil der kostbaren Sammlungen des Hauses Anhalt und schmückten das Dessauer Residenzschloss. Der bedeutende Bau der Renaissance- und Barockzeit beherbergte eine überreiche und wertvolle Sammlung, die Gemälde, Möbel und Kunsthandwerk aus verschiedenen Epochen und Regionen vereinte. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, in der Bombennacht vom 7. März 1945, wurde das Schloss mit einem großen Teil dieser Sammlung zerstört. Einige Stücke, darunter die elf Gemälde, waren jedoch zuvor ausgelagert bzw. im den Kellergewölben des Schlosses sichergestellt worden.

Das Dessauer Residenzschloss

Wie die Gemälde einst in den Räumen des Schlosses verteilt und präsentiert worden sind, lässt sich heute nur schwer rekonstruieren. Weder vollständige Inventare noch umfangreiche Bilddokumentationen zu den Innenräumen des Schlosses sind überliefert. Mit einem noch vorhandenen Verzeichnis des Gemäldebesitzes des Hauses Anhalt aus dem Jahre 1937 lässt sich einiges rekonstruieren. Noch vor dem Ende der Herrschaft des Hauses Anhalt, im Jahre 1918, war umfangreich umgebaut und umdekoriert worden. Dadurch, dass nach dem Ende der Monarchie bedeutende Bestände aus dem Gotischen Haus und anderen aufgegebenen Palais‘ im Residenzschloss Aufnahme gefunden hatten, musste die Sammlung erneut durch Prinz Aribert von Anhalt-Dessau und seinem Neffen Herzog Joachim Ernst geordnet werden. Noch einmal kam 1927 ein großer Bestand an Kunstwerken in das Schloss, als das herzogliche Palais an der Kavalierstraße abgerissen wurde. So war das Schloss vor seiner Zerstörung angefüllt mit Kunst wie nie zuvor. Davon kehrt im Jubiläumsjahr Anhalt 800 ein kleiner Teil nach Dessau zurück.

Die Heimkehr

Vor gut zwei Jahren, im Februar 2010, sind der Kulturstiftung DessauWörlitz vom Kunsthaus Lempertz in Berlin elf Bildnisse angeboten worden, die bis auf ein Porträt Mitglieder aus
anhaltinischen Fürstenhäusern darstellen. Ihre Herkunft und ihr Weg zum Kunsthaus sind bekannt. Die Gemälde stammen aus dem Dessauer Residenzschloss, wurden am Ende des Zweiten Weltkriegs gestohlen und gelangten in die Sowjetunion. Bereits 1995 sind die Bilder in Berlin angeboten, dann jedoch wieder aus dem Handel zurückgezogen worden.

In Kenntnis der Provenienz ist das Haus Anhalt-Askanien als ursprünglicher Eigentümer über den Fund der Bilder verständigt worden. In bewährt guter Kooperation mit ihnen wurde durch gütliche Einigungen mit dem aktuellen Besitzer ein Weg gefunden, die Erwerbung für die Kulturstiftung DessauWörlitz zu ermöglichen.
Das Kultusministerium von Sachsen-Anhalt war von Anfang an von der Bedeutung des Gemäldekonvolutes überzeugt, wobei auch das Jubiläum 800 Jahre Anhalt einen wichtigen Impuls gab. Aus diesem Grunde sind dankenswerterweise die Mittel für den Ankauf bereitgestellt worden.
 

Kontakt
Nicole Krebs
Kulturstiftung Dessau-Wörlitz
Interimsanschrift: Ernst-Zindel-Str. 8
06847 Dessau-Roßlau
(03 40) 6 46 15-44
(03 40) 6 46 15-50
krebs@ksdw.de