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Medieninformation vom 7. August 2015

Gut gerüstet!

Sanierung des Piemonteser Bauernhauses in den Wörlitzer Anlagen beginnt.

Die Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen am Piemonteser Bauernhaus in den Wörlitzer Anlagen können starten. Seit dem 31.07.2015 ist das Piemonteser Bauernhaus (auch Italienisches Bauernhaus) durch ein Rüstungskleid verhüllt.


Ziel dieser Arbeiten ist es, dieses Baudenkmal zukünftig als Ferienwohnung zu nutzen und den Besuchern des Gartenreiches erholsame Tage inmitten von Natur und Kultur zu ermöglichen. Dies steht im Einklang mit der Stiftungsphilosophie, restaurierte historische Gebäude einer sinnvollen, denkmalgerechten und dem 21. Jahrhundert angemessenen Nutzung zuzuführen.

Gestartet wird mit der Freilegung einiger Wände im Rauminneren und der Untersuchung möglicher Schadstellen unter dem Dielenboden und im Dachgeschoss. Demontiert werden unter anderem auch Wandverkleidungen, hinter denen sich noch intakte Fenster befinden. So wird das Bad im Erdgeschoss demnächst wieder über ein zweites Fenster zum Hof belichtet sein und im Schlafzimmer des künftigen Ferienhauses im Obergeschoss werden drei bisher von innen verbaute Fenster einen wunderbaren Ausblick in die Landschaft bieten. Die Pläne für die Innenräume sehen vor, möglichst viele bauzeitliche Elemente zu sichern bzw. wiederherzustellen und gleichzeitig ein modernes, der heutigen Zeit angemessenes Wohnen zu ermöglichen.

Das Nebengebäude im Hof, das nicht aus der Bauzeit stammt und starke Schäden aufweist, wird in einem weiteren Schritt bis auf eine Stützmauer, die das Gelände abfängt, abgetragen werden. Parallel dazu wird mit der Dachsanierung begonnen. Dabei werden Schäden an der Dachstuhlkonstruktion behoben und auch die Schornsteinköpfe instandgesetzt. Nach der Reparatur wird eine neue Dacheindeckung aufgebracht.

Während dieser Arbeiten laufen die Vorbereitungen für die nächsten Gewerke weiter. Zug um Zug soll die Instandsetzung des neuen Ferienhauses bis zum Ende des Jahres fertiggestellt sein. Es ist geplant, das Piemonteser Bauernhaus nach entsprechender Inneneinrichtung und Ausstattung ab Frühjahr 2016 an Feriengäste zu vermieten.

Die Christa Verhein Stiftung


Möglich wurde dieses Projekt erst durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Christa Verhein Stiftung in Höhe von 250.000 €. Mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wird die Finanzierung ergänzt.

Die Christa Verhein Stiftung ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Kelkheim (Taunus). Sie hat sich im Sinne der in Dessau geborenen und im vergangenen Jahr in Kronberg verstorbenen Stifterin die Förderung von Kultur, Bildung und Forschung in der Bundesrepublik Deutschland zum Ziel gesetzt und sich u. a. für dieses Sanierungsprojekt in den Wörlitzer Anlagen entschieden.



Das Piemonteser Bauernhaus


Das Piemonteser Bauernhaus ist in den Jahren 1792/93 von dem Baudirektor des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817) Georg Christoph Hesekiel (1732–1818) am Ufer des Großen Walllochs auf einem Hügel errichtet worden. Erstmals wurde das Gartenhaus von August Rode (1751–1837) in der Beschreibung des Englischen Gartens zu Wörlitz von 1798 als „Wachhaus am Holzhofe nach Piemonteser Bauart” erwähnt.

Der Legende nach ließ es Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar (1757–1828) als Geschenk für den Fürsten Franz bauen. Der Großherzog hielt sich gemeinsam mit Goethe häufig in Wörlitz und Dessau auf und hat hier so manche Anregung zur Verschönerung seines eigenen Landes empfangen.

Der geputzte Rechteckbau mit Satteldach über wuchtigem Unterbau aus Findlingssteinen hat eine Grundfläche von 6,60 x 9,00 Meter. Mit dem Souterrain, einem Haupt- und einem Obergeschoss sowie dem Dachboden bot es von jeher ausreichend Wohn- und Nutzflächen. Vermutlich schon ab dem 19. Jahrhundert wurde es daher bis zum Jahr 2010 dauerhaft bewohnt.

 

Kontakt

Kommunikation & Service

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