26. Oktober 2009
Scheckübergabe von Lotto Sachsen-Anhalt an die Kulturstiftung DessauWörlitz
Unterstützung für die Ausstellung „Teure Köpfe. Lisiewski – Hofmaler in Anhalt und Mecklenburg” 2010 im Schloss Mosigkau
Am 3. November 2009 überreichten Bernd Wagner, Bezirksleiter Lotto Sachsen-Anhalt, und Dr. Hans-Georg Moldenhauer, Repräsentant von Lotto Sachsen-Anhalt, einen Förderscheck in Höhe von 22.000 Euro.
Christian Friedrich Reinhold Lisiewski (1725-1794) zählt zu den bedeutendsten Porträtmalern des 18. Jahrhunderts in Deutschland. Als „das Resultat unermesslichen Fleißes und den Triumph der Prosa in der Malerei” bezeichnete sein berühmter Zeitgenosse, der Bildhauer J. G. Schadow, das Werk Lisiewskis. In der gemeinsamen Ausstellung der Kulturstiftung DessauWörlitz und des Staatlichen Museums Schwerin werden erstmals die herausragenden Malqualitäten des Künstlers gewürdigt.
Lisiewski überzeugt aus heutiger Sicht mit seiner neuartigen, ganz eigenständigen Darstellungsweise auch im Vergleich mit anderen großen Bildnismalern des 18. Jahrhunderts – wie Antoine Pesne zuvor und Anton Graff nach ihm. Seine Porträtauffassung löste sich allmählich von den barocken Stereotypen der Inszenierung und Idealisierung. Durch seinen realistischen, teils naturalistischen Vortrag praktizierte Lisiewski frühzeitig den Übergang zum Klassizismus. Seine von Porträtierten überlieferte, sorgfältige und aufwendige Arbeitsweise, die brillant ausgearbeitete Stofflichkeit und die genaue Wiedergabe der charakteristischen Physiognomie, Körpervolumina und -haltung, führen zu einer nahezu greifbaren Präsenz des Dargestellten.
Lisiewski entstammte einer polnischen Malerfamilie, die mehrere angesehene Mitglieder hervorgebracht hat. Von 1752 bis 1772 war der Künstler als Hofmaler in Dessau tätig. In dieser Zeit führte er auch Bildnisaufträge für einen bürgerlichen Kundenkreis wie Kaufleute, Universitätsprofessoren und Theologen in Berlin und Leipzig aus. 1778 wurde der Porträtmaler an das mecklenburgische Fürstenhaus nach Ludwigslust berufen, wo er 18 Jahre bis zu seinem Tod wirkte.
Die Ausstellung wird realisiert mit freundlicher Unterstützung von Lotto Sachsen-Anhalt, dem Kultusministerium Sachsen-Anhalt, der Ernst von Siemens Kunststiftung und dem Land Mecklenburg-Vorpommern.
Dr. Steffen Kaudelka
Kulturstiftung Dessau-Wörlitz
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