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Pressemeldung vom 27. August 2010

„Teure Köpfe – Lisiewsky. Hofmaler in Anhalt und Mecklenburg.

Mit etwa 60 eigenhändigen Werken ist der weitaus größte Teil des noch verfügbaren Oeuvres im Schloss Mosigkau zusammengetragen worden.


Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky (1725-1794) - den richtigen Namen haben erst die Forschungen für diese Ausstellung zutage gefördert - steht bis heute im Schatten seiner älteren Schwestern Anna Dorothea Therbusch und Barbara Rosina Matthieu-de Gasc, nicht zuletzt, weil sein Oeuvre wegen der außerordentlichen Gewissenhaftigkeit seines Arbeitens schmal ist. Ihr verdanken seine Bildnisse eine einzigartige körperliche Präsenz. Das meinte Johann Gottfried Schadow, als er ein heute verschollenes Reiterbildnis in der Dresdner Galerie den „Triumph der Prosa in der Malerei” nannte. Friedrich Nicolai hat 1786 von dem Künstler gesagt, er sei „unter die ersten Maler dieses Jahrhunderts zu zählen”.

Mit etwa 60 eigenhändigen Werken ist der weitaus größte Teil des noch verfügbaren Oeuvres im Schloss Mosigkau zusammengetragen worden, darunter Leihgaben aus Warschau, Posen, Leiden und Kopenhagen sowie Kopien und Stiche nach verlorenen Gemälden und Werke von anderen Mitgliedern der Familie Lisiewsky und von Zeitgenossen zum Vergleich.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die auch die anschließende Ausstellung in Schwerin unterstützt, die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Kulturstiftung der Länder, Lotto Sachsen-Anhalt und die Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches e.V. Ebenso beteiligt waren das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt sowie das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern.

Den Anstoß zu dieser Ausstellung gab die sukzessive Erwerbung von sechs dem Haus Anhalt restituierten Meisterwerken seit 2003. Mit den hier bereits vorhandenen Bildern vergegenwärtigt dieser Bestand eine bisher kaum gewürdigte künstlerische Leistung am Hof des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau vor der Schaffung des weltberühmten Gartenreiches Dessau-Wörlitz. Das Werden des aufklärerischen Humanitätsideals, das dort erlebt werden kann, wird der Besucher in den Porträts wieder finden.

Für das Schloss Mosigkau ergibt sich nun neben der Bildergalerie mit vornehmlich niederländischen Gemälden des 17. Jahrhunderts ein zweiter Höhepunkt mit der heimischen Malkultur des Überganges vom Rokoko zum Klassizismus. Eine bleibende Frucht der Ausstellung, die im Anschluss in Schwerin gezeigt wird, ist auch die erste wissenschaftliche Monographie über den Maler.

Schloss Mosigkau, Knobelsdorffallee 2/3, 06847 Dessau-Roßlau, www.gartenreich.com
Öffnungszeiten: August-September, Di – So 10:00 bis 18:00 Uhr, Oktober, Di – So, Feiertage 10:00 bis 17:00 Uhr
Tel.: 0340/ 52119

 

 
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