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Der Portikus des Wörlitzer Schlosses
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Wandmalerei nach Pompejanischem Vorbild im Schloss Luisium
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Die Insel Stein in den Wörlitzer Anlagen
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Ausbruch des dem Vesuv nachgebildeten Vulkanes
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Wandmalerei im Mittelzimmer der Villa Hamilton
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Statue des Dionysos in der Wörlitzer Ausstellung
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Wandmalerei nach Pompejanischem Vorbild im Garderobenzimmer des Fürsten
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Wandgemälde im Albertzimmer des Schlosses Wörlitz mit der Darstellung eines Grabturmes die als Vorbild für ein Gebäude am Sieglitzer Berg diehnte
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Ruine des Küchengebäudes am Sieglitzer Berg nach dem Vorbild des Grabturmes
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Ausstellung und Thementour

„Fremde Welt ganz nah – Pompeji und Herculaneum im Gartenreich Dessau-​Wörlitz”

Lassen Sie sich zu einer Ausstellung im Schloss Wörlitz und zu einer „Grand Tour” durch das Gartenreich einladen. Entdecken Sie ein spannendes Stück Italien in Anhalt!


Der Hintergrund


Am 24. August des Jahres 79 n. Chr. brach am Golf von Neapel der mächtige Vulkan Vesuv aus. Seine pyroklastische Welle und die ausfließende Lava kosteten tausenden Menschen das Leben, zerstörten die antiken Städte Pompeji, Herculaneum und Stabiae. Zugleich konservierten sie aber auch ein authentisches Stück antiker Kultur, das seinesgleichen sucht.

Als man Anfang des 18. Jahrhunderts an Ort und Stelle bei Brunnenarbeiten unverhofft auf antike Skulpturen traf, begann eine der aufregendsten archäologischen Entdeckungen der Neuzeit. Die in den folgenden Jahrzehnten ausgegrabenen Plastiken, Wandmalereien, Schmuckstücke und Gebrauchsgegenstände vervollkommneten nicht nur das Bild vom Alltagsleben in der Antike, sondern beeinflussten zugleich in nie da gewesener Weise die zeitgenössische Kunst. Antik kam in Mode.

Auch die Reisegesellschaft des Dessauer Fürsten Franz besuchte im Jahr 1766 auf ihrer Grand Tour die Ausgrabungsstätten und nahm zahlreiche Anregungen, darunter die antiken Wand- und Deckenmalereien, mit nach Hause. Die von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff in der Folgezeit errichteten Schlösser und Bauwerke enthalten eine Vielzahl von Bezügen auf jene antiken Städte. Zahlreiche Motive und Dekorationsmuster wurden nachgestaltet. Dabei handelt es sich um die früheste Rezeption der Ausgrabungsfunde auf dem europäischen Kontinent.

Anlass genug, um als Korrespondenz zur aktuellen Landesausstellung „Katastrophen am Vesuv” im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) im Gartenreich Dessau-Wörlitz nach dem Motto „Fremde Welt ganz nah” eine Grand Tour zu Erinnerungsorten, verborgenen Schätzen und einem Vulkan zu präsentieren. Neben der gleichnamigen Ausstellung im Schloss Wörlitz ist auf unserer Grand Tour durch das Gartenreich ein spannendes Stück Italien zu erleben. Ein App für Smart- und iPhone und ein Tourenplan begleiten den Besucher auf seiner Reise.


Das Gartenreich Dessau-Wörlitz und die Antikenrezeption


Im Gartenreich sind an vielen Orten direkte Bezüge zu den in Italien entdeckten Werken zu finden. Wandmalereien und Skulpturen rezipieren die entweder durch die Dessauer selbst gesehenen Orte oder die durch die Literatur bekannt gewordenen Werke. Erste Reflexionen fanden sich im Dessauer Schloss in der durch den Krieg zerstörten Bibliothek der Fürstin Louise, wo Gemälde pompejanische Wandmalereien nachahmten. Heute noch zu erleben sind Wand- und Deckenmalereien, Gemälde und Plastiken im Luisium in Dessau-Waldersee sowie in Wörlitz in der Villa Hamilton und im Schloss. Auch die Solitude mit dem dazu gehörenden Küchengebäude am Sieglitzer Berg ist ein Ort der Antikenrezeption. Unüberschaubares Zeichen für den Respekt vor den Naturgewalten am Golf von Neapel dürfte jedoch die Insel Stein in Wörlitz sein. Auf der künstlichen Felseninsel gibt es einen betriebsbereiten Vulkan, der dem Vesuv nachgebildet ist. Und nach vielen Jahren der Ruhe bricht er heute in schöner Unregelmäßigkeit immer wieder einmal aus, so auch in diesem August.


Die Ausstellung: „Fremde Welt ganz nah – Pompeji und Herculaneum im Gartenreich Dessau-Wörlitz”


Laufzeit: 20. April bis 22. September 2012

Öffnungszeiten: Di – So, Feiertage 10.00–18.00 Uhr, montags nach Voranmeldung

Ort: Schloss Wörlitz

Im Schloss Wörlitz wird neben den Wand- und Deckenmalereien, Gemälden und Skulpturen eine exklusive Ausstellung über die Reiseerinnerungen des Fürsten Franz und seines Gefolges an die kampanische Landschaft und die Entdeckungen dort informieren. Die in den vergangenen Jahren ausgewerteten und bearbeiteten Tagebücher und Aufzeichnungen der dem Anhalt-Dessauischen Hof zugehörigen Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf(1765/66), Georg Heinrich von Berenhost (1765–1768) und Friedrich Matthisson (1764–1805) sowie der Fürstin Louise von Anhalt-Dessau (1795–1811) enthalten hierzu ein überaus reiches und authentisches Material, dem in der Exposition erstmals im Zusammenspiel nachgespürt werden kann. Üblicherweise nicht ausgestellte Artefakte und Souvenirs aus der Sammlung des Fürsten, ergänzt um einige ausgewählte Leihgaben – Reiseliteratur, Portraits bedeutender Zeitgenossen, historische Ansichten – vermitteln einen Eindruck des Erlebens antiker Orte im Umland des Vesuvs durch die „Grand Touristen” des 18. Jahrhunderts. Zu sehen sind unter anderem ein Porzellanservice aus Capodimonte/Neapel und eine Bronzeskulptur aus Herculaneum, die als Vorbild für eine große Sandsteinskulptur am Eingang des Wörlitzer Schlosses diente.

Ein wesentliches Exponat klassizistischer Erinnerungskultur stellen die sieben großformatigen Wandmalereien in dem im ersten Obergeschoss gelegenen Wohnzimmer des Prinzen Albert, des jüngsten Bruders des Fürsten Franz dar. Sie geben Ansichten der wichtigsten Besichtigungsstätten in Neapel und seiner Umgebung im 18. Jahrhundert wieder, die sich jedoch im Laufe der Zeit teilweise völlig verändert haben. Die bislang noch nie restaurierten Wandbilder und Raumfassungen werden bis zur Präsentation grundlegend restauriert.


Die „Grand Tour” durchs Gartenreich


Per App für Smart- und iPhone oder auch per klassischem Tourenplan (Faltplan) ist jedermann neben dem Besuch der Ausstellung im Wörlitzer Schloss eingeladen, als „Grand Tourist des 21. Jahrhunderts” den Spuren der Antikenrezeption im Gartenreich Dessau-Wörlitz zu folgen. Folgende Stationen erwarten Sie:
- Schloss Luisium in Dessau-Waldersee mit herculanischen Wandmalereien und Pompejanischem Kabinett
- Nachbau einer antiken Grabstätte aus Neapel im Sieglitzer Park
- Schloss Wörlitz mit überraschend vielen Bezügen zu den Ausgrabungen in der Umgebung von Neapel
- Insel Stein mit ihrem künstlichen Vulkan , dem antikisierenden Theater und der reich ausgestatteten Villa Hamilton

Individuell oder geführt


Via App oder auch mit Faltplan kann jedermann individuell auf „Grand Tour” gehen. Man kann sich aber auch, insbesondere als Gruppe, führen lassen. Mit einem Cicerone der KsDW können Gruppen das Luisium, das Schloss Wörlitz und die Insel Stein erkunden.




 

Das Rahmenprogramm

Begleitend findet ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Führungen und Sonderveranstaltungen statt. Nähere Infos: www.gartenreich.com

20.04. und 31.8. 2012, 21:00 - 22:30
Wörlitz auf der Felseninsel „Stein”
Filmvorführung: „Wörlitz rockt Pompeji” - Das legendäre Konzert von 1972. Wörlitz wish you were here!”
Inselbesichtigung, kleines Konzert einer Jugendrockband aus Halle, Filmvorführung Eintritt frei. Wir bitten um eine Spende zum Erhalt der "Felseninsel "Stein"

27.04.2012, 19:00 - 20:30
Schloss Luisium
Der Tanz auf dem Vulkan – Das abenteuerliche Leben der Emma Lady Hamilton
Vortrag von Uwe Quilitzsch, Eintritt: 5,00 €

09.05.2012, 19:00 - 20:30
Schloss Wörlitz
Archäologie am Fuße des Vesuvs. Pompeji und Mitteldeutschland zur Zeit des Vulkanausbruchs
Vortrag von Prof. Dr. Harald Meller, Eintritt: 5,00 €

15.07.2012, 14:00 - 16:00
Insel Stein, Wörlitzer Anlagen
„Die Grand Tour des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau durch Europa. Aufgezeichnet von Georg Heinrich von Berenhorst. (1765-1767)”
Buchpräsentation des druckfrischen Reisejournals

10.07.2012, 19:00 - 20:30
Schloss Luisium
„Reisen nach Italien im 18. Jahrhundert – Lust und Schrecken”
Vortrag von Dr. Ingo Pfeifer, Eintritt: 5,00 €

24.08. und 25.08. 2012, 17:00 - 21:30
Wörlitzer Anlagen, Insel "Stein", Treffpunkt: Gondelstation
„Der brennende Berg” - Inszenierung einer künstlichen Eruption in Wörlitz
Nach einer genüsslichen Gondelfahrt werden Sie durch die bewegenden Briefe von Plinius d. J. in das Jahr 79. n. Chr., dem Jahr des verheerenden Ausbruchs des Vesuvs am Golf von Neapel, zurückversetzt. Imposanter Abschluss: künstliche Eruption

Der Preis

-Eintrittspreis Ausstellung Schloss Wörlitz: 5,00 Euro, ermäßigt 3,50 Euro
-Kombikarte „Fremde Welt ganz nah”: 12,00 Euro, ermäßigt 10,00 Euro