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Villa Hamilton auf der Felseninsel »Stein«, Wörlitzer Anlagen
Villa Hamilton auf der Felseninsel »Stein«, Wörlitzer Anlagen
© Alle Rechte vorbehalten.
Wörlitzer Anlagen, Villa Hamilton, Kaminzimmer
Wörlitzer Anlagen, Villa Hamilton, Kaminzimmer
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Pressemitteilung vom 14. September 2005

Die Villa Hamilton

Wiedereröffnung der Felseninsel »Stein«

Von 1790 bis 1794 errichtete Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff auf der künstlichen Felseninsel »Stein« einen Pavillon mit drei Räumen. Als Vorbild diente das Sommerhaus des englischen Gesandten Sir William Hamilton am Posillipo. Die Räume wurden mit reichen Wand- und Deckenmalereien, zumeist nach pompejanischen Motiven, dekoriert und gehören zu den schönsten und eindrucksvollsten im Gartenreich Dessau-Wörlitz. Insbesondere die Decke des Kaminzimmers weist viele Bezüge zur neapolitanischen Landschaft und den archäologischen Ausgrabungen auf.


Ursprünglich waren die drei Zimmer mit 196 Einzelkunstwerken ausgestattet, von denen 120 heute noch vorhanden sind. Das mittlere und das rechte Zimmer harren noch ihrer Restaurierung, daher sind deren Kunstwerke noch nicht wieder ausgestellt. Vollständig eingerichtet und restauriert präsentiert sich aber bereits das Kaminzimmer, der am reichsten ausgestattete Raum der Villa Hamilton.

Die Wände des Raumes schmücken 12 Gouachen von Charles-Louis Clérisseau, von denen einige 1790 datiert und signiert sind. Sie wurden von Erdmannsdorff bei seinem ehemaligen Lehrer während seines letzten Italienaufenthaltes erworben und zeigen in typischer Manier antike Ruinen mit Staffagefiguren. Den oberen Wandbereich verzierte der Dessauer Hofbildhauer Friedemann Hunold mit 26 Reliefdarstellungen von Horen, die in ihrer Gestaltung an das berühmte Tänzerinnen-Relief aus der Sammlung Borghese angelehnt sind, ohne diese direkt zu kopieren. Auch die 18 Darstellungen von schwebenden weiblichen Gestalten nach pompejanischen Wandgemälden, kolorierte Umrissstiche, haben einen doppelten Bezug. Sie sind sowohl archäologisches Zeugnis als auch Hinweis auf die pantomimischen Tableaus der Lady Hamilton, die ja in diesen Malereien ihre Anregungen fand.

Eingelassen in den Kaminmantel finden wir 13 blau-weiße Wedgwood-Medaillons unterschiedlicher Größe. Sie zeigen verschiedenste antikisierende Szenen. Die fünf Frontreliefs sind von der Firma Wedgwood gestiftete Neuanfertigungen nach den alten Modellen, da einzelne Ausstattungsstücke verloren gingen. So mussten auch weitere Stücke durch vergleichbare ersetzt werden, darunter zwei Gouachen von Clérisseau sowie der gesamte Grafikzyklus mit der Geschichte von Amor und Psyche nach Raffaels Fresken in der Villa Farnesina in Rom.
Zwei Marmorplastiken Bartolomeo Cavaceppis sowie einige Möbel vervollständigen die frühklassizistische Ausstattung. Die Restaurierung des Kaminzimmers der Villa Hamilton hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gefördert, um damit ein Initialbeispiel für die weitere Förderung der Restaurierungsarbeiten zu geben.

Pressekontakt:


 

Kontakt

Öffentlichkeitsarbeit

Erdmute Alex
+49(0)3 40 / 6 46 15-41
+49(0)3 40 / 6 46 15-50
e.alex@ksdw.de

Pressemitteilung vom 2. September 2005

Die Restaurierung und Rekonstruktion der Außenanlagen der Felseninsel »Stein« in Wörlitz

Neben den umfangreichen Sanierungsarbeiten am baulichen Ensemble war es erforderlich, auch die gärtnerischen Anlagen und das unmittelbare Umfeld wieder herzustellen, um die Insel in ihrer Gesamtheit und ursprünglichen Wirkung erneut erlebbar zu machen.
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