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Pressemitteilung vom 22. Juli 2005

Restauriertes Nymphenheiligtum

Strahlend hell leuchtet die Tempelfassade im rauen Fels unter saftigem Grün hervor:

Nachdem die Gerüste gefallen sind, zeigt sich das restaurierte Nymphaeum im neuen weißen Gewand. Das nach dem Englischen Sitz älteste Bauwerk innerhalb der Wörlitzer Anlagen (1767) war ein besonders schwieriger Sanierungsfall.


In einen Erdhügel hineingebaut ließ das Gebäude eine vollständige Trockenlegung und Abdichtung gegen Erdfeuchte nicht zu, da die kostbaren alten Gehölze des Hügels dann verloren gegangen wären. Untersuchungen ergaben, dass die immensen Schäden an Putz und Mauerwerk weniger durch ein Übermaß an Nässe verursacht wurden als durch einen ungeeigneten, zementhaltigen Putz. Es galt daher – nach der statischen Sicherung – einen besonders diffusionsoffenen Putz zu finden, der den weiteren Zerfall des dahinterliegenden Mauerwerks durch Frostsprengungen verhinderte. Eine innovative Lösung wurde erarbeitet: Wärmedämmputz, ein extrem porenreicher Putz, ermöglicht das permanente Abtrocknen jeglicher Feuchtigkeit, die zusätzliche Entkoppelung der Putzscheibe von der Wand sichert nachhaltig ein intaktes Erscheinungsbild.

Steinrestauratoren ergänzten sparsam die besondere Zierde der Fassade, den Greifen-Fries, so dass die ursprüngliche weiße Farbfassung wieder aufgebracht werden konnte. Ebenso zurückhaltend wurde der Ringer mit seinem relief-geschmückten Postament restauriert. Die Reparatur der Raseneisensteinwände, die den Tempel rahmen, erwies sich als ausgesprochen aufwändig, mussten hier doch natürlich gewachsene Felsformationen imitiert werden und ein Handwerksbetrieb künstlerisches Einfühlungsvermögen an den Tag legen.

Ermöglicht wurde die Restaurierung des Nymphaeums dank der Förderung des Projektes durch Mittel des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt.

Bei der Vergabe der Aufträge legte die Kulturstiftung DessauWörlitz größten Wert darauf, mit Firmen der Region zusammenzuarbeiten. Aufträge in Höhe von 240.000 €, das sind 76,2 % der gesamten Bausumme, wurden an Firmen aus dem Gartenreich Dessau-Wörlitz vergeben. Die übrigen Leistungen wurden durch weitere Unternehmen aus Sachsen-Anhalt sowie aus Sachsen und Brandenburg und Berlin erbracht.

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