Seite drucken Fenster schliessen
 

17. Mai 2009

Eröffnung der neuen Dauerausstellung „Jagd in Anhalt”

Schloss Oranienbaum wurde für die höfische Jagd intensiv genutzt

Den Rahmen für die Exponate bilden Räume im Obergeschoss des Nordflügels, die grundlegend restauriert worden sind und bislang nicht für Besucher zugänglich waren.


Das kleine Fürstentum Anhalt-Dessau unterhielt im 18. Jahrhundert eine aufwändige Jagd, die für die anderen deutschen Fürstentümer als Vorbild diente. Leider hat sich in Dessau nur Weniges aus dieser bedeutenden Jagdtradition erhalten. Historische Jagdwaffen, Meutebücher und andere Dokumente, Grafiken und Gemälde mit jagdlichen Motiven vermitteln jedoch einen Eindruck von der Jagdleidenschaft der Dessauer Fürsten. Gerade Schloss Oranienbaum wurde für die höfische Jagd intensiv genutzt. Zu diesem Zweck wurden im Obergeschoss des Hauses die vier Eckräume im Corps de Logis geteilt, so dass aus ihnen acht kleinere, quadratische Zimmer entstanden. Teilweise wurden die Decken mit neuen klassizistischen Stuckverzierungen versehen. Die beiden Säle in den Obergeschossen der Seitenflügel wurden ebenfalls völlig verändert. Aus ihnen entstanden jeweils drei Zimmer mit einem langen vorgelagerten Korridor, um die Jagdgäste der Dessauer Fürsten zu beherbergen.

In diesen Kammern im nördlichen Seitenflügel wird in einer neuen Dauerausstellung an die Jagdleidenschaft der Dessauer Fürsten im 18. Jahrhundert erinnert. Die unterschiedlichen Nutzungen der Räume spiegeln sich auch in den vielen Restaurierungsfenstern wieder, die verschiedenste Farbfassungen aufweisen. Die jetzige Farbgebung beruht auf den, von Hinnerk Scheper 1927 für die Nutzung als Dependance der Anhaltischen Gemäldegalerie gemachten Farbentwürfen.

Als besonderes Ausstellungsstück ist erstmals das durch eine Spende der Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches e. V. neu erworbene große Gemälde des aus Dessau stammenden Malers Georg Höhn (1812-1879) zu bewundern. Mit großer Einfühlung wurde eine stimmungsvolle Elbauenlandschaft mit äsendem Rotwild ins Bild gesetzt. Ergänzt werden diese Exponate durch großformatige Fotografien von Hochsitzen vor allem aus dem mitteldeutschen Raum des Leipziger Fotografen Bertram Kober.