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19. Juni 2008

Biokompostanlage wird in Betrieb genommen

In Anwesenheit der Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Petra Wernicke wird heute die Biokompostanlage der Kulturstiftung DessauWörlitz in Wörlitz offiziell in Betrieb genommen.


Die Errichtung dieser modernen Anlage war notwendig geworden, weil eine extreme Nährstoffverarmung durch das Hochwasser im Jahr 2002 ausgelöst wurde, die insbesondere in den Laubholzbeständen erhebliche und extrem nachhaltige Schädigungen zur Folge hatte. Dies hatte die Studie „Modellvorhaben zur Erfassung von Wechselwirkungen zur Gefahrenabwehr für den Gehölzbestand in den Wörlitzer Anlagen und im Luisium” im Jahr 2005 ergeben, die Kulturstiftung DessauWörlitz in Kooperation mit dem Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt und durch Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt hatte erarbeiten lassen.

Zur Verbesserung der Humus- und Basenbilanzen und damit zur Erhaltung des historischen Gehölzbestandes in den Gartenanlagen des UNESCO-Welterbes Gartenreich Dessau-Wörlitz ist es notwendig, vor allem milden Humus in Verbindung einer Kalkung und Düngung auf der Grundlage einer auf Analysen beruhenden Düngungsempfehlung auf die Gehölzflächen aufzubringen und den Entzug von Biomasse zu verringern. Hierfür wird die Biomasse in der neuen Anlage ordnungsgemäß aufbereitet mit dem Ziel, eine langsam fließende Nährstoffquelle gemäß Düngungsbilanzen zu schaffen.

Im Rahmen des Projektes wurden zwei geschlossene und ein offener Kompostmietenbehälter mit Spaltböden zur Abführung des Sickersaftes in einen Sickersaftbehälter errichtet. Der Sickersaft kann mittels Pumpe wieder auf die Mieten aufgebracht werden, um den Rottungsprozess zu beschleunigen.

Die Zufahrt der Fläche erfolgt auf einem verzahnten Betonspezialpflaster, so dass auch bei feuchter Witterung eine Zugänglichkeit möglich ist. Das Grund-stück ist mit einem Zaun gesichert, um das Ablagern von nicht kompostierbaren Material zu verhindern. Die Pflanzung einer Obstbaumreihe aus historischen Apfelsorten sowie standort-heimischer Sträucher schirmen die Kompostieranlage gegenüber dem Umfeld ab.

Im Herbst ist die erste Ausbringung von aufbereiteter Biomasse auf die Gehölzflächen in den Gartenanlagen geplant.

Die Biokompostanlage konnte durch finanzielle Unterstützung im Rahmen des Aufbauprogramms Fluthilfe „Kulturelles Hilfsprogramm”, mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und dem „Programm zur Behebung von Hochwasserschäden an Kulturdenkmalen” des Landes Sachsen-Anhalt realisiert werden.