Pressemitteilung vom 21. Juni 2007
250 Jahre Schloss Mosigkau
Festwoche zum Jubiläum der Fertigstellung des Schlosses
Schloss Mosigkau wurde von 1752 bis 1757 für die Prinzessin Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau errichtet und diente ihr 23 Jahre lang als Aufenthaltsort in der wärmeren Jahreszeit.
Manchmal hielt sie sich schon Ende März dort auf, um ungestört eine Frühjahrskur absolvieren zu können. Auch noch Ende Oktober war sie mitunter in Mosigkau anzutreffen. Auf ihr Lustschloss, das per Kutsche in einer Dreiviertelstunde erreichbar war, lud sie sich des Öfteren Verwandte, höhere Bedienstete und gute Bekannte ein, um mit ihnen gemeinsam zu dinieren, ihnen ihre wertvolle Gemäldesammlung zu zeigen und die Bequemlichkeiten des Landlebens zu genießen. So gehörten „Promenaden” im Schlossgarten mit Spielmöglichkeiten zur Kurzweil wie Boule-Spiel, Vogelschießen, Karussellfahren und Aufenthalte im Irrgarten ebenso dazu wie Aufführungen im Heckentheater oder Ausfahrten in die nähere Umgebung.
Zum Jubiläum der Fertigstellung des Schlosses im Sommer 1757 wird deshalb vom 26. Juni bis zum 1. Juli 2007 ein vielfältiges Programm geboten, das den alten Traditionen Mosigkaus ein wenig folgt.
Beginnen wird die Festwoche mit Kinoabenden am 26. und 28. Juni, jeweils um 19:00 Uhr in den Räumen des künftigen Schloss-Cafés im Ehrenhof. Für 5,50 € können je zwei Filmraritäten angesehen werden, in denen das Schloss Schauplatz der Handlung war. So in einem DEFA-Film nach einer Erzählung von Anna Seghers „Das Duell” von 1968, in dem eine Fülle reizvoller Innenaufnahmen des Schlosses eingebaut sind und ein voll besetzter Hamsterzug der Nachkriegszeit mit vielen Statisten aus Dessau und Mosigkau in den Bahnhof des Ortes einrollt. In dem Fernsehfilm „Narrenweisheit” nach Lion Feuchtwanger werden im Mosigkauer Schloss die Generalstände ausgerufen – der Beginn der Französischen Revolution – und in Wörlitz wird Rousseau zu Grabe getragen. Am 26. Juni wird der historische Film „Die große Liebe des jungen Dessauers” mit Paul Hörbiger und Willy Fritsch gezeigt, der die Liebesgeschichte des „jungen” Dessauers mit der Apothekerstochter Anneliese Föhse erzählt.
Musikalische Höhepunkte des Wochenendes bilden zwei Veranstaltungen des Gartenreichsommers im Ehrenhof: am Freitag die „Italienische Nacht” sowie eine „Festliche Ballettgala” am Samstag, jeweils um 19:00 Uhr. Die im Vorfeld angekündigte Rheinsberger Operngala am Sonntag wird leider nicht stattfinden.
Neben zahlreichen speziellen Gesprächen und thematischen Vorträgen zur Geschichte und Kunstgeschichte des Schlosses und seines Gartens gibt es am Samstag und Sonntag unterhaltende Darbietungen für Jung und Alt. Kinderführungen im Kostüm, Szenische Darstellungen mit „Familienmitgliedern” der Prinzessin Anna Wilhelmine, barocke Tänze, Entdeckungen mit dem „Hofrat Richter” im Schloss, auch ein Besuch der „Langen Kerls” können miterlebt werden. Im Schlossgarten wird in der alten Kegelbahnlaube am Teich Boule gespielt.
Aus Anlass des Jubiläums werden 250 Pflanzen aus der Schlossgärtnerei zum Verkauf angeboten.
Von Freitag Abend bis Sonntag Abend gibt es im Ehrenhof des Schlosses ein abwechslungsreiches gastronomisches Angebot vom Ringhotel „Zum Stein”. Am Samstag und Sonntag wird zusätzlich in den Orangerien des Schlosses Mosigkau vom Heimatverein Mosigkau e.V. ab 14:00 bis 17:00 Uhr ein Kaffee- und Kuchenbuffet bereitgehalten. Auch eine Sonderschau in der Orangerie mit alten Mosigkauer Ansichtenfotos, die von der Bevölkerung des Ortes zur Verfügung gestellt wurden, organisiert der Verein. Gemeinsam mit der Kulturstiftung wird eine Auswahl alter Gartenpläne des Schlosses Mosigkau getroffen und in der Orangerie gezeigt.
Den Abschluss der Festtage gestaltet das Akkordeon-Quintett der Musikschule Dessau unter der Leitung von Frau Marion Bertz.